Vom Willys zum neuen Compass und dem neuen Topmodell Grand Cherokee 3.0 CRD mit 190 Diesel-PS oder mit 5,7-Liter HEMI mit 352 PS.
Eltville (pb): Die U.S. Army suchte 1938 einen vierrädrigen Ersatz für die bis dahin für militärische Kurierfahrten eingesetzten Motorräder mit Seitenwagen. Er sollte 0,25 Tonnen Nutzlast befördern können, Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung aufweisen und schnell musste es gehen bis zum Produktionsstart.
Im November 1940 übernimmt die Armee erste Fahrzeuge dieses Typs im Erprobungsgelände Camp Holabird, Maryland, USA, wenige Meilen südöstlich von Baltimore. Vom Prototypen des Bantam BRC 40 (Bantam Reconaissance Car; zu Deutsch: Aufklärungswagen) waren die Verantwortlichen im Großen und Ganzen begeistert, Nach ausführlichen Tests stand der Sieger fest: Willys-Overland war mit seinem Willys Quad wegen des mit etwa 60 PS stärksten und zuverlässigeren Motors – und nicht zuletzt wegen des günstigen Preises von 738,74 US $ – der Favorit.
Willys-Overland erhielt im Frühjahr 1941 den Zuschlag zum Bau des neuen Armee-Fahrzeuges. Am 23. Juli 1941 unterzeichneten die Willys-Overland aus Toledo, Ohio und das US-Verteidigungsministerium jenen mittlerweile geschichtsträchtigen Vertrag zur Produktion des Willys MA. Auch Ford ging nicht leer aus. Die enorme Produktionskapazität des Auto-Riesen sollte sicherstellen, dass innerhalb kürzester Zeit gewaltige Mengen des neuen Fahrzeugs gebaut werden konnten. Als Resultat teilten sich Willys-Overland und Ford den Staats-Auftrag und bauten beide das identische Fahrzeug, das bei Willys-Overland Willys MB und bei der Ford Motor Company Ford GPW hieß. Die kurz vor dem Konkurs stehende American Bantam aber, die eine Legende zum Leben erweckt hatte ohne es zu wissen, war aus dem Rennen. Denn niemand hielt die Firma für geeignet, zuverlässig in derart großen Mengen produzieren zu können.
Für den militärischen Bedarf waren bis 1945 bei Willys rund 370.000 und bei Ford 277.000 Exemplare des Vierteltonners mit dem Spitznamen „Jeep“ vom Band gelaufen und der Siegeszug des Jeep nicht mehr aufzuhalten. Es sollte zunächst ein kriegerischer Siegeszug durch Europa sein – und danach ein friedlicher um die ganze Welt.
Zuhause in den USA erkannte Willys-Overland die ungeheure Popularität, die sich der Jeep als treuer und unentbehrlicher Truppen-Kamerad verdient hatte und rüstete sich für die Friedenszeit. Bereits 1944 arbeitete der Hersteller am ersten zivilen Jeep, dem CJ-1A . CJ stand übrigens – wenig überraschend – für Civilian Jeep. Das erste Serienmodell, der markante CJ-2A, war ein aufgewerteter Willys MB und kam 1945 zu einem Preis von 1.090 US $ auf den Markt. Als 1949 der Vierradantrieb und ein Sechszylindermotor den Jeep Station Wagon aufwerteten, war der Vorläufer des heutigen Jeep® Cherokee geboren. Die sechziger Jahre waren eine besonders prägende Dekade in der Geschichte von Jeep® – wurde in dieser Zeit doch der Markt der sports utility vehicles quasi offiziell geboren. Als diese Bezeichnung populär wurde, war sie bei Jeep® bereits seit langem gelebte Realität. 1974 kam erstmals der Name Cherokee ins Spiel – in Form eines dem Wagoneer ähnlichen sportlichen Zweitürers, der ab 1977 auch als Viertürer angeboten wurde. Er war der erste Jeep®, der seine Kunden den Geschmack von Luxus kosten ließ – mit Ledersitzen, einer Klimaanlage und einem Stereo-Radio. Aus diesem Modell sollte sich später der erfolgreichste Jeep® aller Zeiten entwickeln.
Meilensteine der weiteren Entwicklung: Willys-Overland „Jeep“ CJ-2A: 1945-1949, Willys-Overland „Jeep“ Station Wagon: 1946-1965, Jeep® CJ-5: 1955-1983, Jeep® Wagoneer/Grand Wagoneer/Cherokee (SJ): 1963-1991, Jeep® Cherokee (XJ): 1984-1901, Jeep® Wrangler (YJ): 1987-1996, Jeep® Grand Cherokee (ZJ/WJ): 1993-2004, Jeep® Cherokee (KJ/KK): 2002 bis heute, Jeep® Compass und Patriot: seit 2007, Jeep® Wrangler und Wrangler Unlimited (JK): seit 2007.
Jeep – die Marke. 70 Jahre – „Das Orginal“, nun offeriert Jeep den „Neustart mit neuen Werten“, seit Juni 2010 unter der Fiat Group Automobiles.
In Eltville wurde Motorjournalisten der neue Jeep Compass – Der urbane Jeep – und der neue Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD – Der Luxus-SUV – vorgestellt. Der Compass macht nicht nur in der Stadt, sondern auch im Gelände eine gute Figur. Option: Freedom Drive I-Allradsystem, damit erhält der Jeep Compass „Freiheit“ auf allen Wegen. Ausgestattet mit dem neuen 2,2-Liter CRD-Dieselmotor (136 oder163 PS) verbraucht dieser moderne Jeep nur 6,1 Liter Diesel pro 100 km. Preis ab 27.600,-€
Neue On Road Dynamik vermittelt der Grand Cherokee 3.0 CRD V6 mit 190 bzw. 241 PS. Beide Triebwerke verbrauchen nur 8,3 Liter Diesel pro 100 km. Eine ganze Reihe Fahrerassistenz-Systeme sind an Bord des neuen Cherokee, so uam: Adaptive Cruise Control (Abstandsregeleinrichtung in drei Stufen), Forward Collision Warning System oder das Trailer Sway Control. Preis ab 42.300,-€
Fazit nach ersten Fahrkilometern: Mit seiner umfangreichen Serienausstattung liegt der neue Jeep Compass in der Spitzengruppe im Segment der kompakten SUV. Er gefällt rundum, zwei Ausstattungsversionen stehen zur Auswahl: Sportt und Limited. Im neuen Grand Cherokee 3.0 CRD gefällt der V6-Dieselmotor mit 241 PS besonders. Er verleiht dem Luxus Geländewagen sehr souveränes Fahrverhalten bei nur durchschnittlich 8,3 l/100 km.
Foto (5): P. Bohne