Rallye-Pilot Armin Kremer nach zweifacher Enttäuschung am Finaltag erfolgreich. Im Ziel Gesamtrang 21 für den Mecklenburger, aber nach dem Ausfall im Vorjahr wollte der Severiner eine Top-Platzierung – Gesamtrang 21 wurde es.
Villa Carlos Paz, Argentinien/pb: Nach dem Ausfall im Vorjahr sollte es diesjährig für den einzigen deutschen Starter im WM-Lauf Rallye Argentinien besser werden, aber es lief bei den ersten zwei Wertungstagen alles andere als erfolgreich für das Team Armin Kremer D/Severin und Daniela Ertl (Wiener Neustadt/A) im Subaru Impreza WRX STi.
19 Prüfungen über mehr als 500 WP-Kilometern rund um das Rallye-Zentrum in Villa Carlos Paz – ca. eine Autostunde von Cordoba entfernt – hielten Schotter-Strecken mit gefährlichen Felsen, abwechselnd dann wieder schnelle Passagen, unzählige Sprungkuppen und einige spektakuläre Wasserdurchfahrten bereit.
Die schwierigen, wechselnden Bedingungen von Donnerstagabend bis Sonntag verlangten von den Teams hohe Konzentration, Geschick bei der Reifenwahl und eine ausgefeilte Einsatzstrategie.
Die Auftakt Wertungsprüfung (WP) „Super Spezial“ am Donnerstagabend führte über 6,04 km in zwei Runden. Der Severiner Armin Kremer pilotierte seinen Subaru Impreza WRX STi souverän über das parkähnliche Gelände, belegte im Ziel Platz 4 der seriennahen Gruppe-N-Fahrzeuge mit 5:27,7 min. – Bestzeit Gr. N: 5:18,7 min.
Armin Kremer: „Ganz optimal lief es nicht, zweimal ist mir der Motor in einer Linkskehre in beiden Runden in den Drehzahlkeller abgesackt, das hat uns 9 Sekunden gekostet“.
Freitagmorgen Schreck in der ersten WP „La Pampa – La Pampa“, 37,51 km lang.
Armin Kremer: „ Wir waren bis zum Kilometer 20 gut dabei, dann merkte ich, dass das Auto driftete. Wir haben auf der WP angehalten und mussten feststellen, hinten rechts Bruch der Spurstange“. Wohl ein Materialfehler, Weiterfahrt nicht möglich. Nach der jetzigen Regelung konnte das Team Kremer/Ertl aber zur zweiten Tageswertung wieder neu starten. Pro nicht absolvierter WP gibt es fünf Strafminuten, fünf WP nicht gefahren, entspricht 25 Minuten Strafe. Im Service von Stohl-Racing wurde der Schaden schnell repariert, Neustart Sonnabend.
Zur zweiten Tagesetappe am Sonnabend waren 6 Wertungsprüfungen zu absolvieren, auf der dritten erwischte es Armin Kremer abermals. Ausritt in ein Bachbett.
Ansage Co-Pilotin Daniela Ertl: „Links 2 – enge Brücke“ Betonbrücke ohne Geländer, nasse, lehmige Fahrbahn. Armin Kremer: „Das Auto ist neben die Strecke gerutscht, es waren kaum Zuschauer in diesem Bereich, die uns wieder auf die Strecke hätten schieben könnten“. Auto ohne Beschädigung.
Abermals hatte das Team Armin Kremer/Daniela Ertl richtig Pech, gestern Bruch der Spurstange hinten rechts, heute Ausritt ins Bachbett. Zweimal vorzeitiger Ausfall, zweimal unter Anwendung der „Italienischen Regel“ Neustart am nächsten Tag. Zu der Strafzeit 25 min. kamen weitere 20 min. hinzu.
Sonntag lief es prima, Kremer im Ziel.
Dritter Anlauf, Neustart zur dritten Tagesetappe und es lief so erfolgreich, dass Armin Kremer/Daniela Ertl im Subaru Impreza WRX STi sogar eine Gruppe-N Bestzeit in der WP 19 „Super Power Stage“ gelang.
Teamchef Manfred Stohl (Stohl Racing Erzersdorf bei Wien): “Es ist sehr schade, dass Tag 1 und 2 der Armin wenig glücklich agierte. Unsere Vorbereitung auf den WM-Lauf Rallye Argentinien war ok, alles hat bestens geklappt. Heute zum Finale des WM-Laufes Rallye Argentinien gelang dem Armin in der letzten WP 19 die Bestzeit der Gruppe-N Fahrzeuge und mit Rang 11 aller Starter ein ausgezeichnetes Ergebnis.“
Armin Kremer: „Es lief nicht wie erhofft, Trost dann für uns der Sonntag und die Finalprüfung mit unserer Gruppe-N Bestzeit. Dank an die Sponsoren, welche den Argentinien Start für mich ermöglichten“.
Beeindruckend die riesige Anzahl von Zuschauern zu den drei Etappenwertungen. Zum WM-Lauf Rallye Deutschland 2011 sprach der Veranstalter von 200.000 bis 250.000 Rallyefans, die die drei Tage in die Region um Trier kamen. In die Region Cordoba/Villa Carlos Paz waren es fast eine Million Fans, die an den vier Tagen Rallyesport vom Feinsten sahen. Eine beeindruckende Begeisterung der Argentinier für die Rallyesport, wahrgenommen von den Fahrerteams und auch der Verfasser teilte diesen Zuspruch.
Sebastian Loeb (Citroen) gewinnt die Rallye Argentinien vor Hirvonen (+ 15,2 sec.) und Ostberg (+3:10,4 min.). Armin Kremer/Daniela Ertl erreichen Gesamtrang 21.
Rallye Argentinien: nächster Doppelsieg für CITROËN
Nachdem das CITROËN Total World Rally Team das Klassement bei der Rallye Argentinien seit Freitagmittag angeführt hatte, konnte es sich am Ende des dritten Renntages einen eindrucksvollen Doppelsieg sichern. Sébastien Loeb und Daniel Elena behaupteten ihren siebten Sieg in Serie in Südamerika mit knappem Vorsprung vor ihren Teamkollegen Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen. CITROËNs weiße Weste bedeutet, dass das Team und seine Fahrer reichlich Punkte in der Rallye-Weltmeisterschaft sammeln konnten.
Thierry Neuville und Nasser Al-Attiyah (beide Citroen DS3 WRC) sind bei der langen und anspruchsvollen Rallye Argentinien in die Punkteränge gefahren. Thierry Neuville wurde Fünfter, während Nasser Al-Attiyah die Rallye mit einer tollen Vorstellung auf der Power Stage als Neunter beendete.
Ford: Bei der Rallye Argentinien, fünfter von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2012, hat Ford einen historischen Meilenstein erzielt: Mit dem sechsten Platz von Petter Solberg/Chris Patterson kam zum 150. Mal in Folge ein Fahrer des Werksteams in die Punkteränge. Eine solche Serie hat in der 39-jährigen Geschichte des Championats kein anderer Hersteller je zuvor erreicht. Seit Carlos Sainz/Luis Moya und Colin McRae/Nicky Grist bei der Rallye Monte Carlo 2002 im Ford Focus RS die Plätze drei und vier erreichten, hat immer mindestens ein Fahrer aus dem Werksteam des Blauen Ovals die Punkteränge erreicht. Ford Motorsportchef Gerard Quinn und Malcolm Wilson, Direktor des Ford World Rally Teams, feierten diesen Rekord gemeinsam mit Solberg und Patterson im Zielbereich der Rallye Argentinien in Carlos Paz.
VW Motorsport nutzt die diesjährige Rallye WM-Saison als Test für den Werkseinsatz des VW Polo WRC. Gefahren wird mit zwei Skoda Fabia S2000, VW-Werksfahrer Sebastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia haben mit Platz sieben zum dritten Mal in Folge WM-Punkte eingefahren und sicherten sich den Klassensieg S2000. Das zweite VW-Team Andreas Mikkelsen/Ola Fløene mussteseinen Skoda Fabia bedingt durch Fahrwerks- Aufhängungsdefekt kurz vor dem Ende der Rallye abstellen.
Ergebnisse Rallye Argentinien, fünfter von 13 Läufen zur Rallye-WM 2012:
1. Loeb/Elena Citroën DS3 WRC 5:34.38,8 Stunden, 2. Hirvonen/Lehtinen Citroën DS3 WRC +15,2 sec., 3. Östberg/Andersson Ford Fiesta RS WRC +3.10,4 min., 4. Prokop/Hrůza Ford Fiesta RS WRC +9.45,3 min., 5. Neuville/Gilsoul Citroën DS3 WRC +11.17,6 min., 6. P. Solberg/Patterson Ford Fiesta RS WRC +12.02,2 min., 7. Ogier/Ingrassia Skoda Fabia +12.25,3 min., 8. Novikov/Giraudet Ford Fiesta RS WRC +21.10,2 min., 9. Al-Attiyah/Bernacchini Citroën DS3 WRC +28.22,6 min., 10. Tänak/Sikk Ford Fiesta RS WRC +37.19,5 min., 21. Kremer/Ertl Subartu Impreza WRX STi +1:39:46, 3 h
WM-Zwischenstand Fahrerwertung nach fünf von 13 WM-Läufen:
1. Sébastien Loeb Citroën 91, 2. Petter Solberg Ford 73, 3. Mikko Hirvonen Citroën 70, 4. Mads Östberg Ford 68, 5. Evgeny Novikov Ford 43, 6. Jari-Matti Latvala Ford 28, 7. Martin Prokop Ford 26, 8. Nasser Al-Attiyah Citroën 23, 9. Dani Sordo Mini 21, 10. Ott Tänak Ford 16
WM-Zwischenstand Teamwertung nach fünf von 13 WM-Läufen:
1. Citroën Total WRT 151, 2. Ford WRT 106, 3. M-Sport Ford WRT 81, 4. Qatar WRT 37, 5. Citroën Junior WRT 30, 6. Adapta WRT 27, 7. Mini WRC Team 26, 8. Brazil WRC 10
VW Motorsport nutzt die diesjährige Rallye WM-Saison als Test für den Werkseinsatz des VW Polo R WRC. Gefahren wird mit zwei Skoda Fabia S2000, VW-Werksfahrer Sebastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia haben mit Platz sieben zum dritten Mal in Folge WM-Punkte eingefahren und sicherten sich den Klassensieg S2000. Das zweite VW-Team Andreas Mikkelsen/Ola Fløene mussteseinen Skoda Fabia bedingt durch Fahrwerks- Aufhängungsdefekt kurz vor dem Ende der Rallye abstellen. Foto (9): P. Bohne