Umweltminister Gabriel mit E10 gescheitert

Umstrittene Bio-Kraftstoffbeimischung gekippt. Über drei Millionen Autofahrer mit Altfahrzeugen können wieder aufatmen, sie brauchen nicht auf den teuren Super Plus umsteigen.
Leipzig (pb): Die deutschen Autofahrer können aufatmen: Die umstrittene Biosprit-Verordnung ist wieder vom Tisch. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) kündigte an, viel zu viele Autos vertragen nicht den neuen Biokraftstoff E10, daher komme die neue Verordnung nicht.
VDIK-Präsident Volker Lange zufolge vertragen gut 3,3 Millionen Import-Fahrzeuge das Benzin mit 10% Biosprit (Ethanol) nicht. Hinzu kommen noch rund 190.000 Fahrzeuge deutscher Produktion. Dies sind gesamt rund zehn Mal so viele Autos wie von Gabriels Umweltamt lange Zeit angenommen. Deutschlands Automobilclubs und der VDIK (Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller) begrüßten den Stopp der Verordnung, für Grünen-Fraktionschefin Renate Künast ist Umweltminister Sigmar Gabriel einen „Pannen-Minister“.
Gabriel hatte schon Anfang des Jahres angekündigt, dass die E10 Verordnung nicht in Kraft treten werde, wenn über eine Million Autos in Deutschland den neuen E10-Kraftstoff nicht vertragen. Vor allem viele ältere Autos vertragen E10 nicht, das im Jahre 2009 eingeführt werden sollte. Ihre Halter hätten dann auf das teurere Super-Plus-Benzin umsteigen müssen.
„Mobilität ist Wirtschaftskraft“, sagte Lange zur Eröffnung der AMI am vergangenen Freitagmorgen in Leipzig. „Aber sie müsse erhalten bleiben und bezahlbar bleiben – dringend erforderlich nun endlich die Vorlage der CO2-abhängigen Kfz-Steuer.

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