Unfallgefahr: Handy am Lenkrad

Die Deutsche Verkehrswacht appelliert an alle Autofahrer, während der Fahrt nicht zu telefonieren. Teils sehr hohe Strafen im europäischen Ausland.

Berlin/Schwerin (Info DVW/pb): Obwohl das Telefonieren ohne Freisprechanlage verboten ist, wird die gesetzliche Regelung von Autofahrern oft ignoriert. „Wer am Steuer sitzt und telefoniert, ist hoch unfallgefährdet“, wendet sich Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D. an die Autofahrer. „Ein Telefongespräch verlangt von Ihnen einen erheblichen Teil Ihrer Aufmerksamkeit, die dann im Straßenverkehr fehlt.“
Hauptgrund für das Handyverbot am Steuer ist das mit dem Telefonieren verbundene Ablenkungspotenzial des Fahrers. Wer sich gleichzeitig auf das Telefonat und den Straßenverkehr konzentrieren muss, hat eine deutlich verminderte Reaktionsfähigkeit in Gefahrensituationen. Im Gegensatz zu einer einfachen und automatisierten Tätigkeit wie dem Einschalten des Autoradios, ist das Gehirn mit der Informationsflut beim gleichzeitigen Fahren und Telefonieren überfordert. Da der Fahrer zudem nur eine Hand am Steuer hat, ist die Manövrierfähigkeit deutlich eingeschränkt.
„Wenn Sie ein dringendes Telefonat führen müssen, fahren Sie rechts ran und schalten den Motor aus“, rät Bodewig. „So können Sie in Ruhe telefonieren und kommen sicher an Ihr Ziel.“ Verzichten sollten Autofahrer auch auf das Schreiben einer SMS. Hier ist die Gefährdung noch wesentlich höher, da der Fahrer beim Schreiben seinen Blick von der Straße nehmen muss. Bodewig: „Wer bei Tempo 50 in der Stadt nur eine Sekunde nicht aufpasst, hat bereits 14 Meter zurückgelegt. Was, wenn auf dieser Strecke ein Kind zwischen parkenden Autos hervor läuft?“

In Deutschland riskieren Handy-Sünder 40,- € Bußgeld und einen Punkt in Flensburg. In anderen europäischen Ländern sind die Strafgelder wesentlich höher: Italien 155,- €, Norwegen 150,- €, Niederlande 140,- €, Slowakei bis zu 135,- €. In Kroatien kostet der Handy-Verstoß 70,- €, in der Schweiz 65,- €. In Belgien werden 100,- € oder mehr fällig, in Spanien ab 200,- € (alles ca. Werte).
Vielfach wird vor Ort ziemlich willkürlich entschieden. So können Handy Verstoße in Italien auch mal schnell 150,- bis 600,- € kosten. Und in Großbritannien sind im Extremfall bis zu 1100,- € möglich. Auf der Insel gibt es keinen Bußgeldkatalog, die Polizei legt die Strafe nach Einzelfallentscheidung fest.
Übrigens, das Handy-Verbot gilt auch für Radfahrer!! Und – unbedingt beachten – das Headset als Freisprechanlage wird im Straßenverkehr nicht in allen Ländern anerkannt!

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