Zwei Tage Audi- und Lamborghini-Leichtbau. Leichtbau ist erlebbar / erfahrbar – Leichtbau bedeutet mehr Leistung, weniger Verbrauch, verbesserte Dynamik und verkürzte Bremswege. Teil1: Audi
Neckarsulm (PM Audi/pb): „Vorsprung durch Technik“ – Dieser Slogan dokumentiert Audis Kernkompetenz zur Anwendung fortschrittlicher Technologien zur Gewichtseinsparung. Audi setzt dabei auf Anwendung des Leichtbaus. Der umfangreiche Einsatz von Aluminium verbunden mit der Audi Space Frame-Bauweise (ASF) ermöglicht es, Fahrzeuge stärker, leichter und sparsamer zu gestalten. Mit dem ersten Audi A8 (1994) und dem A2 (1999 – 2005) haben die Ingolstädter Autobauer die ASF-Bauweise in der Serienproduktion eingeführt und schrittweise ausgebaut. Leichtbau ist für Audi nicht nur Werkstoffkunde, sondern auch die volle Kompetenz in der Prozesstechnik, die Entwicklung neuer Verbindungstechnologien und die Absicherung von Service- und Reparaturarbeiten. Der Leichtbau hat seit langem einen hohen Stellenwert bei Audi, es ist eine der tragenden Säulen der Marke. Als Pionier der freitragenden Aluminium- Karosserie ist Audi weltweit Marktführer auf dem Gebiet des Leichtbaus. Seit 1994 hat Audi rund 550.000 Fahrzeuge mit ASF-Karosserie produziert. In der aktuellen Audi-Modellpalette sind es die Luxuslimousine A8 und der Hochleistungssportwagen R8. Die Karosserie des kompakten Sportwagen Audi TT entsteht in Hybridbauweise aus Aluminium und Stahl, der neue A7 Sportback und der aktuell neue Audi A6 haben eine Stahlkarosserie mit einem hohen Anteil Aluminium. Auch künftige Audi-Innovationen werden dafür sorgen, dass die Marke mit den vier Ringen weiterhin die Gewichtsspirale zurück dreht. „Jedes neue Audi-Modell wird leichter als das Vorgänger Modell werden“, so Dr. Lutz-Eike Elend, Leiter Audi Leichtbau Zentrum. Und er ergänzt: „Das richtige Material am richtigen Ort für die optimale Funktion“. 180 Spezialisten sind im Audi-Leichtbauzentrum im Einsatz, hinzu kommen 50 Experten im FVK-Technikum, die sich mit Faserverstärkten Kunststoffen beschäftigen. Auf dem Technikfeld CFK und Aluminium pflegt Audi einen intensiven Technologietransfer mit seiner Tochterfirma Lamborghini in Italien, der beiden Seiten immer wieder neue Kenntnisse vermittelt.
Audi hebt jetzt das ASF-Prinzip auf die nächste Stufe – Multistoff Space Frame. Hier kommt eine Kombination aus Aluminium, Stahl und glasfaserverstärktem Kunststoff zum Einsatz. Audi ist davon überzeugt, dass die Multistoff Space Frame (MSF) der richtige Ansatz für Volumenfahrzeuge in hohen Stückzahlen ist. Im Vergleich zu einer CFK-Karosserie bietet MSF große Vorteile in Bezug auf Gewicht, eine bessere Energiebilanz und Kostensenkungen. Leichtbau hat eine lange Tradition bei Audi und dessen Vorgängerunternehmen. Im Jahre 1913 baute NSU Typ 8 / 24, ein Modell mit einem Körper ganz aus Aluminium. Zehn Jahre später trug der Audi Typ K eine experimentelle gestrafften Haut des gleichen Materials. In den 1930er Jahren formten Spezialisten aus der Rennabteilung der Auto Union Aluminiumplatten mit der Hand für ihre spektakulären Rennwagen. Der 1936 gebaute Rennwagen Auto Union Typ C wog nur noch 825 Kilogramm, sein V16-Kompressormotor leistete 520 PS, damit entsprach sein Leistungs-Gewichts-Verhältnis dem eines heutigen Le Mans Sportprototypen.
Bei Rallye- und Rennfahrzeuge der Marke Audi wurden bereits in den Jahren um 1990 viele Kunststoffteile eingesetzt. Mit der Verwendung von Gelenkwellen in Kohlefaser-Verbundwerkstoffen war Audi Pionier und der heutigen Zeit weit voraus. Heute dienen der Audi R18 und der Audi A4 DTM als rollende Labors für die Arbeit mit CFK.
Audi Leichtbau – die Umkehr der Spirale Gewicht
Während in vielen neuen Automobilen das Fahrzeuggewicht von Generation zu Generation steigt – Komfort (Klimaanlage), Sicherheit (Airbags, ABS, ESP), Fahrzeuggröße usw. – dreht Audi diese Spirale durch konsequente Anwendung der Strategie des Leichtbaus um. Die zweite Generation des kompakten Sportwagens TT wiegt bis zu 90 kg weniger als das Vorgängermodell. Beim gerade gestarteten neuen Audi A6 beträgt die Gewichtssenkung bis zu 80 kg. Zudem verbraucht der neue A6 je nach Motorvariante bis zu 21% weniger Kraftstoff.
Ein geringeres Fahrzeuggewicht ermöglicht die Verwendung eines kleineren Motors, ein entsprechend Abgassystem, einen kleineren Tank und kompaktere Bremsen. Die einzelnen Komponenten bilden ein großes Potenzial zur Gewichtsersparnis. Eine Motorhaube oder eine Kofferklappe aus Verbundstoff bzw. Aluminium kann auf Grund ihres Gewichtes von kleinen, leichteren Gasfedern abgestützt werden. Leichtbau also bedeutet entscheidenden Vorteil in Bezug auf Sportlichkeit, Fahrsicherheit und Komfort.
Fazit: Eine rund 30 Kilometer Testfahrt mit dem alten Audi A6 und dem jetzigen neuen A6-Modell offerierte dessen Vorteile nachhaltig. Audis Erfolgstyp in der Business Class startet im Frühjahr 2011 in den Markt. Die große Limousine bringt auf allen Technikfeldern innovative Lösungen mit – eine leichte Karosserie mit vielen Aluminiumteilen, ein sportliches Fahrwerk und eine große Auswahl an Assistenz- und Multimedia-Systemen. Foto (4): Audi