Auch das beste Auto kann mal liegen bleiben. Sind Sie dafür gerüstet? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung empfiehlt ein kompaktes Vorsorgeprogramm. So sind Sie mit Ihrem Wagen vorschriftsmäßig unterwegs, ersparen sich unnötige Pannen und werden im Ernstfall sicher und schnell wieder flott.
Stuttgart/Schwerin (PR-Info/pb): Die richtige Vorsorge: Prüfen Sie vor längeren Fahrten, wann für Ihr Fahrzeug der nächste planmäßige Werkstattaufenthalt vorgesehen ist und ziehen Sie den Termin im Zweifel lieber vor. Denn viele Arbeiten, die in diesem Zusammenhang erledigt werden, dienen auch der Pannenvorsorge. Reifen und Bremsen, Keilriemen und Kupplung, Zündanlage und Fahrwerk werden da in der Regel ebenso überprüft wie Füllstände von Motoröl, Batterie, Bremssystem, Kühler, Klima- und Scheibenwaschanlage.
Viele Autowerkstätten bieten so genannte Fahrzeug-Kurzchecks zu besonders günstigen Preisen an. Doch manch wichtige Punkte lassen sich auch selbst erledigen. Die GTÜ rät vor größeren Touren zumindest zum Do-it-yourself-Kurzprogramm:
Die (Sommer-) Reifen sollten wenigstens noch eine Profiltiefe von 3 mm aufweisen. Der Reifenluftdruck muss bei Beladung erhöht werden. Die korrekten Werte stehen in der Betriebsanleitung oder im Tankdeckel, respektive im Einstieg der Fahrertür.
Prüfen Sie stets auch den Luftdruck des Reserve-/Notrads (sofern vorhanden), damit es im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit ist.
Stimmt der Motorölstand? Nehmen Sie vorsorglich Reserveöl mit, am besten die gleiche Spezifikation, die beim letzten Ölwechsel eingefüllt wurde.
Reicht die Bremsflüssigkeit noch? Die Mindestfüllhöhe ist an der entsprechenden Markierung des Behälters von außen ablesbar.
Füllen Sie die Scheibenwaschanlage mit der empfohlenen Mischung von Scheibenreiniger und Wasser auf. Werfen Sie einen Blick auf die Wischerblätter, damit Sie auch bei Fahrten im Regen den Durchblick behalten. Ist die Fahrzeugbeleuchtung in Ordnung? Nehmen Sie vorsorglich Ersatzlampen mit.
Reisegepäck: Denken Sie beim Packen auch an Taschenlampe, Regenjacke und leichte Handschuhe, damit Sie im Pannenfall des Nachts oder bei Nässe und Kälte nicht schutzlos dastehen.
Warnweste, Warndreieck und Verbandkasten sind in vielen Ländern ohnehin Pflicht. Aber die bloße Mitnahme reicht nicht aus. Die GTÜ empfiehlt, besonders den Verbandkasten regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Sind der Inhalt komplett und das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen? Bei hohen Temperaturen, wie sie im Auto zumal im Sommer entstehen, sind sterile Verbandpäckchen und Pflaster häufig schon vor dem Verfallsdatum nur noch eingeschränkt brauchbar.
GTÜ-Tipp: Nehmen Sie Ihren Verbandkasten doch einfach zum nächsten Apothekenbesuch mit. Dort wird er auf seine Gebrauchsfähigkeit hin untersucht und gegebenenfalls ergänzt.
Soll man auf großer Fahrt zusätzlich Kraftstoff im Reservekanister mitnehmen? Der Ratschlag der GTÜ: Lassen Sie den Reservekanister zu Hause. Der Sprittransport in Reservekanistern ist nämlich nicht ganz ungefährlich, weil deren Unterbringung im Kofferraum oder hinter den Sitzen niemals den Sicherheitsstandard bietet, den reguläre Tanks gewährleisten. Außerdem ist die Mitnahme von Reservebenzin über europäische Landesgrenzen hinweg zum Teil gar nicht erlaubt.
Als Rettungsanker empfiehlt die GTÜ hingegen Abschleppseil und Starthilfekabel. Vorsicht ist aber auch hier angebracht. Zur Vermeidung unnötiger Blechschäden im Zweifel besser die Abschlepp-Profis rufen! Fahrzeuge mit Bremsdefekten dürfen grundsätzlich nicht per Seil abgeschleppt werden. Autobahnen dürfen dabei nur bis zur nächsten Ausfahrt benutzt werden. Beide Fahrzeuge müssen die Warnblinkanlage einschalten.
Die richtige Starthilfe umfasst fünf Punkte der Reihenfolge nach:
– Die Klemme des roten Kabels an den Pluspol (+) der Batterie des Pannenfahrzeugs anschließen.
– Anderes Ende des roten Kabels am Pluspol der Batterie des Spenderfahrzeugs anklemmen.
– Schwarzes Kabel an den Minuspol (–) der Spenderbatterie.
– Anderes Ende des schwarzen Kabels an Motor- oder Karosseriemasse des Pannenfahrzeugs
– NICHT an den Minuspol der entladenen Batterie anklemmen, sonst können sich hier explosive Gase durch Funkenschlag entzünden.
Nach erfolgreicher Starthilfe das Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder abklemmen und mindestens 50 Kilometer fahren.
Fünftes Rad (Reserverad) am Wagen:
Gerade auf Auslandsreisen häufen sich Reifenpannen. Sei es, weil der Straßenzustand dort oft noch stärker als bei uns zu wünschen übrig lässt, oder auch, weil der Luftdruck vor Fahrtantritt nicht kontrolliert wurde und nun die Pneus der höheren Beladung nicht standhalten. Wohl dem, der wenigstens ein Notrad, besser noch ein vollwertiges Ersatzrad dabei hat. Denn die heute immer häufigeren „Tirefit-Sets“ können allenfalls kleine „Stichverletzungen“ in der Reifenlauffläche abdichten.
Ein erfolgreicher Reifenwechsel setzt Dreierlei voraus: Erstens einen funktionierenden Wagenheber, mit dessen Bedienung man sich vor Fahrtantritt in aller Ruhe vertraut gemacht haben sollte, damit er zur Vermeidung von Schäden ordnungsgemäß am richtigen Punkt des Schwellers angesetzt wird. Zweitens einen Radmutterschlüssel, besser noch ein hochwertiges Radkreuz. Drittens das passende Radschloss für spezielle Schrauben, die besonders bei teuren Alufelgen häufig als Diebstahlschutz verwendet werden.
Auf Nummer Sicher:
Bei Autopanne, Scheck- und Kreditkartenverlust oder Krankheit auf Reisen hilft die Vorsorge wenig, wenn die hilfreichen Telefonnummern zu Hause liegen. Die GTÜ erinnert daran: Notrufnummern gehören ins Handschuhfach. Notieren Sie die Servicenummern von Automobilclub, Automobilhersteller, Bank und Kreditkarte sowie Versicherungen, bei der Sie einen Auslandskrankenschutz oder einen Schutzbrief fürs Auto abgeschlossen haben.
Pannenratgeber der GTÜ:
Weitere hilfreiche Informationen und Tipps gibt der Flyer „Gut gerüstet für den Pannenfall“, der gegen Einsendung eines DIN-lang-Rückumschlags über die GTÜ-Zentrale kostenlos erhältlich ist: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, Presseabteilung, Vor dem Lauch 25 • 70567 Stuttgart. E-Mail: presse@gtue.de Stichwort: Pannen-Flyer. Foto: GTÜ