Gefahr in der Baustelle

Baustellen auf Bundesautobahnen stellen eine zunehmende Gefahr für den Autofahrer dar, insbesondere beim Überholen von LKW´s. Eine automatische Querführung des LKW schafft Abhilfe, wie MAN im DEKRA-Symposium 2010 erläuterte.

mantrack.jpgAltensteig/Wart (PM MAN/pb):
Bereits heute überschreitet der Straßenverkehr zunehmend die Kapazitäts- grenzen mit den allgemein bekannten negativen Folgen für die Verkehrsteilnehmer, die Volkswirtschaft und die Umwelt.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens kommt es speziell an BAB-Baustellen oder anderen aus Verkehrsicht vergleichbaren Störungen wie Unfällen oder Sichtbehinderungen schnell zu Engpässen im Verkehrsfluss mit der Folge von Staus. Durch unangepasstes Fahren in diesen Bereichen wird die bereits bestehende Kapazitäts- minderung zusätzlich verstärkt.
Ziel muss es daher sein, insbesondere an Störstellen die verkehrliche Kapazität dem Niveau eines ungestörten Verkehrsflusses soweit wie möglich anzunähern. Im Teilprojekt „Störungsadaptives Fahren“ des Forschungs-projektes „Aktiv“ wird daher gezielt an Möglichkeiten gearbeitet, den Verkehrsfluss in Baustellen zu erhöhen.

Die Querführung des Fahrzeugs im Baustellenbereich erweist sich für den Fahrer eines LKW`s aufgrund der beengten Straßensituation als anspruchsvolle Fahraufgabe. Eine im Fahrstreifen pendelnde Fahrweise eines LKW-Fahrers und die daraus resultierenden engen Platzverhältnisse führen dazu, dass andere Verkehrsteil-nehmer in solchen Abschnitten nicht neben LKW fahren oder diese nicht überholen. Dadurch kommt es an diesen Engstellen nicht selten zu erheblichen Verkehrsflussbehinderungen. Eine automatische Querführung des LKWs soll hier Abhilfe schaffen und einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung des Verkehrsflusses leisten. Die MAN Nutzfahrzeuge AG stellte dazu ihr Forschungsprojekt vor.

Für die automatische Querführung ist ein Laserscanner in der Fahrzeugfront des LKWs verbaut, der den Abstand des Fahrzeugs zur Randbebauung an der rechten Seite der Fahrbahn misst. Der Abstand dieser Randbebauung zum rechten Rand der Fahrspur, an dem der LKW entlang fahren soll, wird dem LKW vor der Baustelle von einer Road Side Unit (RSU) per WLAN-Datenübertragung mitgeteilt. Diese Daten liefern im Zusammenhang mit satellitengestützter Ortsbestimmung des LKWs die Sollabstände zur Randbebauung entlang der Baustelle, die zusammen mit dem gemessenen Istabstand einem Fahrzeugquerregler zugeführt werden. Dieser übernimmt mit einem Lenkaktuator die Querführung des LKWs.

Das System zur Querführung von Nutzfahrzeugen im Bereich von Autobahnbaustellen basiert auf
Baustellengeometriedaten. Sie geben den Verlauf des Sollabstands, den der LKW zur Randbebauung einhalten soll, entlang der Baustelle vor. Ein im LKW eingebauter Lasersensor misst den Abstand zur Randbebauung, sodass ein Querregelsystem den Sollabstand einregeln kann. Die Baustellengeometriedaten werden am Baustellenanfang über Infrastruktur-Fahrzeug-Kommunikation ins Fahrzeug übertragen und müssen bei der Einrichtung der Baustelle aufgenommen werden. Das beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es unabhängig von Fahrbahnmarkierungen ist, die in Baustellen für eine kamerabasierte Erfassung oft verwaschen und damit uneindeutig sind. Foto: P. Bohne

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