Schweriner Offroad-Driver Ingo Kaldarasch zufrieden mit WM-Einstand. Nach „Ausritt“ in Graben erfolgreiche Aufholjagd.
Venedig/Schwerin (pb): Am vergangenen Freitagabend fing der erste Start im Welt-Cup für das Schweriner Offroad-Team Ingo & Silke Kaldarasch mit einem Schrecken an. In einer extrem glatten Linkskurve landete das Team mit seinem neuen Offroad-Renner nach Fahrfehler in einem Graben und konnte erst nach einem Zeitverlust von rund acht Minuten das Auto wieder auf die Räder stellen und weiterfahren..
Ingo Kaldarasch: “In solcher Situation hilft nur Ruhe bewahren, Auto wieder auf die Räder stellen und einfach weiterfahren!“
Was danach folgte, war eine Aufholjagd von Platz 47 (51 Teilnehmer) ins Mittelfeld. Da es in Italien in den letzten Tagen heftigste Regenschauer gegeben hatte, waren die Pisten aufgeweicht, viele Abschnitte der Rennstrecken regelrecht überflutet. Die Rennleitung nahm daraufhin rund ein Drittel der Strecke aus dem Rennen.
Silke Kaldarasch: “Wir haben mehr Chancen, wenn es richtig zur Sache geht. Geradeaus fahren und dreimal abbiegen, ist nicht so unser Ding“. Im Ergebnis waren die Strecken nun super schnell, aber alles andere als schwierig. Das Auto der Schweriner ist eher für echte Offroad-Strecken abgestimmt, wie Co-Pilotin Silke Kaldarasch berichtete und so hatte das Schweriner Team es entsprechend schwer gegen die meistens rein auf Geschwindigkeit ausgelegten Mitwettbewerber Rennfahrzeuge.
Am zweiten Renntag kämpfte sich das Kaldarasch-Team fehlerfrei in vier Tagesetappen auf den 38. Platz vor. Als bestes Einzelergebnis sprang dabei ein 32. Platz im vierten Lauf heraus. Ingo Kaldarasch: „So hatten wir uns eigentlich unseren WM-Einstand von Anfang an vorgestellt.“
Der Motor des Renn-Mercedes powerte nach einer zweiten großen Wasserdurchfahrt nicht mehr richtig. Leider konnten die Servicemechaniker keinen Fehler auslesen und auch sonst nichts finden (Anmerkung: nach Rennschluss stellte sich am Montag heraus, dass der Luftmengenmesser Schaden genommen hatte)., Den Rest des WM-Laufes konnte Kaldarasch nur mit maximal 140 km/h absolvieren, dabei fehlte vor allem der Schub von unten heraus. Da das Auto nunmehr schwerer auf Geschwindigkeit kam, stellten die beiden Schweriner ihren Fahrstil um und versuchten möglichst viel Speed durch die Kurven zu fahren. Dies aber hatte zur Folge, dass einige Kurven gefährlich nah der Gräben vom Freitag kam.
Doch das hohe Risiko sollte sich auszahlen. Nach den vier Sonntagsläufen erreichten Ingo und Silke Kaldarasch am Ende Rang 34 der Gesamtwertung. In ihrer Klasse belegten Sie einen guten 17. Platz. Silke Kaldarasch: “Wir sind beim ersten Welt-Cup im Ziel und haben sogar eine anständige Platzierung erreicht. Das ist super!“
Das deutsche SAM-Mercedes-Team mit dem Dakar-Buggy-Gewinner Matthias Kahle (Görlitz) erreichte in Italien den 3. Rang. Sieger wurde zum dritten Mal der St. Petersburger Boris Gadasin auf einem Eigenbau-Prototypen mit amerikanischem Motor, japanischem Rahmen und französischem Fahrwerk, zusammengebrutzelt in Russland. Hier zeigt sich eindrucksvoll die internationale Globalisierung! Der deutsche Meister Frank Stensky (Goetha) erreichte ohne technische Probleme nur mit einer kleinen Zeitstrafe für zu spätes Starten den 19. Rang.
Das Schweriner Offroad-Team freut sich schon auf die nächsten internationalen Rennen. Wann und wo bedarf aber noch der Teamklärung. Möglicher Weise können die Schweriner den neuen Offroad-Renner dann während der Schweriner Offroad-Tage (19.-21. August 2011 „Göhrener Tannen“) sehen. Dies ist jedoch abhängig davon, wie das Fahrzeug von den nächsten Einsätzen zurück nach Deutschland kommt. Foto (3): Gerhard Schneider, Rüsselsheim