Ein Italiener in Berlin, zum Verlieben schön. Klein, wendig und ein Citystar: der neue Fiat 500
Berlin (pb): Turin im Juli 1957: Wo sich sonst unzählige Passanten, Fahrradfahrer, Vespa-Roller und Autos durch die Straßenschluchten der pulsierenden Metropole zwängen, kommt der Verkehr am 4. Juli 1957 großflächig zum Erliegen. Doch das sonst so typische Hupkonzert der Autofahrer bleibt aus, im Gegenteil: Die Staubetroffenen reagieren mit ungläubigem Staunen und begeistertem Applaus, sobald sie den Verursacher des Chaos entdecken – einen Konvoi aus 120 nagelneuen Fiat 500.
Mit der damaligen Aktion präsentierte Fiat sein neuestes Modell erstmals der Öffentlichkeit. Gerade einmal 2,97 Meter lang und mit 1,32 Meter ebenso breit wie hoch, zog die „bella macchina“ die Passanten mit ihrem witzigen Scheinwerfer-Augenaufschlag in ihren Bann. Mit zunächst 13 PS – ab Oktober 1957 dann 15 PS – aus 479 Kubikzentimetern knatterte er geradewegs in die Herzen der Italiener. Nicht nur die praktischen Vorteile des „Cinquecento“ waren Ursache, es wurde ein Auto mit Seele. Schon bald fuhren immer mehr der kleinen Herzensbrecher über die Straßen und Gassen des italienischen Stiefels. Doch nicht nur südlich der Alpen, auch in „Germania“ sorgte der Fiat 500 mehr und mehr für eine gehörige Prise „dolce vita“ im teutonischen Verkehrsbild. Ende der 50er Jahre behauptete Fiat Deutschland im Segment der Fahrzeuge bis 500 ccm Hubraum einen Marktanteil von nahezu 40 Prozent – und das trotz mannigfaltiger Konkurrenz durch Goggomobil, Lloyd, Heinkel und Isetta. Das Jahres-Highlight für die deutschen 500-Fans dieser Jahre. Die Fahrt in die Ferien. Im Sommer ging es mit Sack und Pack und einer Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h zum Badeurlaub an den Gardasee oder nach Rimini. Dank Luftkühlung überstand der robuste Zweizylinder dabei auch steilste Alpen-Pässe. Heckmotor und -antrieb garantierten beste Traktion. Das optionale Rolldach, über das praktisch jeder ausgelieferte Fiat 500 verfügte, sorgte im Handumdrehen für ungetrübtes Cabrio-Feeling.
Auch wenn die Produktion des Fiat 500 1976 eingestellt wurde – noch heute sind Schätzungen zufolge allein in Italien rund 600.000 Exemplare putzmunter unterwegs. Auch die Sammlerszene in Deutschland erfreut sich unverändert regen Zulaufs und hegt und pflegt ihre Schätzchen liebevoll. Alles in allem wurden knapp vier Millionen Fiat 500 hergestellt, weit verbreitet und mit festem Stellplatz in den Herzen ist er in seiner ursprünglichen Form, als kleine Knutschkugel, zur Ikon „Bella Italia“ geworden.
Lange bevor der New Fiat 500 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, avancierte er zum virtuellen Star im weltweiten Netz des Internets. Unter „www.fiat500.com“ betrachteten über sieben Millionen User den neuen Fiat 500 und konnten das neue Fiat-Modell dabei aktiv beeinflussen. So gingen 275.000 Vorschläge ein, die von den Fiat Designern, Ingenieuren und Marketingexperten geprüft und umgesetzt wurden.
Der neue Fiat 500 sorgt für neue italienische Momente in unserer automobilen Lebenswelt und verzaubert seinen Betrachter auf eine Hightech-Plattform mit dem Charme der 50er Jahre. Natürlich ist er gewachsen, größer und hochwertiger. Kein luftgekühlter Heckmotor mehr, sondern ein Fronttriebler mit modernen Benzin- und Dieselmotoren. Antriebsleistungen: 69 und 100 PS 1,2- und 1,4-Liter Benzin, 1,3-Liter Diesel (75 PS), Preise ab 10.550,- bis 14.000,-€ .
Erstes Fazit: Im Berliner Cityverkehr ist der neue kleine Fiat 500 ein Star, der fast alles nach Herzenswunsch erfüllt. Insgesamt stehen – man glaubt es kaum – 500.000 Personalisierungsmöglichkeiten in den Ausstattungslinien „Pop“, „Lounge“ und „Sport“ zur Disposition. Dynamisch, wendig und Sparsam im Verbrauch – der neue Fiat 500 begeistert.
Foto (5): Fiat, P. Bohne (4)