Platz ohne Ende: Die Skoda-Oberklassen-Limousine rollt am 05. Juli 2008 in die SkodaAuto-Showräume. Erste Vorstellung im autoreport-pb bereits am 23. Mai 2008. Jetzt bot sich die Gelegenheit, insbesondere das Basis-Modell 1.4 TSI einer ausführlichen Fahrerprobung zu unterziehen. Ist der große Superb mit dem kleinen 1,4-Liter Triebwerk noch ausreichend motorisiert?
Mainz/Montabaur (pb): Länger, breiter und höher als bisher, aber um ganz erstaunliche 300 Kilogramm leichter, wie machen das die Tschechen? Sie schaffen die schwere Technik des Vorgängers mit längs eingebauten Motor wie beim früheren Passat ab. Stattdessen rollt das neue Modell auf der verlängerten Plattform des Octavia mit quer eingebautem Motor. Eine Verwandtschaft, wie man sie aus dem VW-Konzern kennt. Schließlich ist auch der Passat ein enger Verwandter des Golf. Warum auch nicht, dem Käufer kann die Wiederkehr bewährter Technik nur recht sein. Mit einem 18,3 Zentimeter längeren Radstand als beim Octavia kommt der neue Superb fast an das Hauptmaß des Vorgängers heran, bietet aber dank des quer eingebauten Fronttriebwerk sogar noch üppigere Innenmaße. Die Beinfreiheit hinten ist überragend, die Innenausstattung wirkt schlicht und elegant – Oberklasse-Niveau ist nicht zu verleugnen.
Dazu bietet der Superb am Heck das sogenannte „Twindoor“, bei dem sich entweder nur ein kleiner Kofferraumdeckel öffnet oder die gesamte Heckklappe. Eine Weltneuheit, die Skoda mit seinem neuen Flaggschiff Superb in zweiter Generation präsentiert. Das Kofferraumvolumen wuchs um 85 auf riesige 565 Liter Größe und lässt sich durch Umklappen der hinteren Sitzbank auf stolze 1.670 Liter erweitern. Ein Wert, den selbst mancher Kombi nicht erreicht.
Sechs Motoren stehen zur Wahl. Die Benziner reichen vom 1.4 TSI (125 PS) über den 1.8 TSI (160) bis zum 3,6 Liter Topmotor V6 mit 260 PS, serienmäßig mit Allradantrieb und DSG-Getriebe.
Bei den Dieseltreibwerken ist der 1.9 TDI mit 105 PS die Basis, dazu stehen die 2,0-Liter-Aggregate mit 140 PS und alter Pumpe-Düse-Technik sowie mit 170 PS in neuer Common-Rail-Version zur Verfügung. Das Sparmodell „Greenline“ kommt auf einen Verbrauch von nur 5,1 Liter Diesel. Alle Diesel sind serienmäßig mit Partikelfilter ausgerüstet.
Über rund 100 Kilometer durch den Westerwald fuhren wir den neuen Skoda Superb mit der Basismotorisierung 1,4 TSI. Der aufgeladene R4-Ottomotor leistet 92 kW/125 PS, Verbrauch kombiniert 6,8 Liter Super, CO2-Emission 162 g/km. Es ist erstaunlich, wie flott bereits mit dieser Basismotorisierung der exakt 1.500 Kilogramm schwere neue Superb bewegt werden kann. Außerorts kommt man mit einem Verbrauch von durchschnittlich 5,6 Litern Superbenzin aus. Voraussetzung, man hält sich in der Fahrweise dezent zurück. Das 6-Gang-Handschaltgetriebe lässt sich angenehm leicht betätigen, der Superb rollte komfortabel über die Landstraßen des Westerwaldes.
Ein besonderes Technik-Highlight des neuen Superb ist sein adaptives Front-Light-System (AFS), dessen Lichtkegel sich der Fahrsituation automatisch anpasst. Es ist zum Aufpreis von 990,-€ zu haben. Die Preise für den großen Tschechen beginnen bei 22.990,-€ (1.4 TSI Comfort mit 125 PS). Neben der Ausstattung Comfort sind Ambition und Eleganz weitere Versionen, hinzu kommt der „Sparmeister“ GrennLine (1.9 TDI/105 PS; 24.890,-€). Teuerste Ausstattungen: Eleganz 2.0 TDI 4×4 125 kW/170 PS mit 35.140,-€ und die leistungsstärkste Motorvariante 3.6 V6 (260 PS) 4×4 mit 6-Gang DSG: Preis ab 38.040,-€. Foto (6): Skoda (2); P. Bohne (4)