Vom legendären 4 CV bis zum neuen Mégane Renault Sport – die sportlichen Modelle von Renault sorgen seit sechs Jahrzehnten auf Rallye-Pisten, Rundstrecken und der Straße für viel Fahrspaß und zahlreiche Podiumsplätze.
Mendig (pb): Mit drei Renault Sport Modellen verfügt Renault aktuell über die dynamischste Fahrzeugpalette seiner Geschichte. Als jüngster Zugang schärft ab Herbst 2009 der neue Mégane Renault Sport mit 184 kW/250 PS die sportliche Serie, deren Ahnenreihe 60 Jahre zurückreicht.
Der Name Renault Sport steht bei Motorsportbegeisterten für bezahlbaren Fahrspaß auf Sportwagen¬niveau, kombiniert mit einem hohen Maß an Alltagstauglichkeit. Bereits das Einstiegsmodell Twingo Renault Sport bietet mit seinem neu entwickelten 1.6 16V-Benzinmotor und 98 kW/133 PS agile Fahrleistungen und kraftvollen Durchzug. Der Leichtmetall-Vierzylinder mit zwei oben liegenden Nockenwellen beschleunigt den Twingo Renault Sport in 8,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erlaubt 201 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Mit dem Clio Renault Sport hat der französische Automobilhersteller ein zweites heißes Eisen im Feuer. Technisches Highlight ist der aus der Formel 1 entlehnte Diffusor am Fahrzeugheck. Seine spezielle Form erzeugt unter dem Fahrzeugboden einen Unterdruck, der die Hinterräder stärker auf die Straße presst. Unter der markant gepfeilten Motorhaube des dynamischen Topmodells sorgt ein 2.0 16V-Vierzylindermotor mit 148 kW/201 PS für souveräne Fahrleistungen: Der Spurt von 0 auf 100 km/h ist in 6,9 Sekunden absolviert, als Top Speed liegen 224 km/h an.
Als neues Topmodell komplettiert im Herbst 2009 die nächste Generation des Mégane Renault Sport das athletische Trio. Sie basiert auf dem eigenständigen Mégane Coupé, präsentiert sich jedoch nochmals breiter und geduckter. Erstmals kommt auch hier der Heckdiffusor zum Einsatz. Für sportlichen Vortrieb sorgt ein kraftvoller 2.0 16V-Turbobenziner, der 184 kW/250 PS freisetzt. Dies bedeutet gegenüber dem erfolgreichen Vorgängermodell einen Leistungssprung um 19 kW/26 PS. Wie für den Clio Renault Sport ist außerdem ein Cup-Chassis erhältlich, das höchste sportliche Ansprüche erfüllt. Es verfügt über ein Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf für optimale Traktion in schnellen Kurven.
Die Renault Sport Varianten von Twingo, Clio und Mégane verkörpern 60 Jahre Erfahrung im seriennahen Motorsport. An deren Beginn steht im Herbst 1948 ein fünffacher Klassensieg beim Bergrennen auf den Mont Ventoux. Siegerfahrzeug ist die kleine Limousine 4 CV. Ihr Triebwerk leistet nach heutigen Maßstäben bescheidene 17 Brutto-PS, garantiert wegen seiner Lage im Heck jedoch beste Traktion. Beflügelt von diesem Triumph, fertigt Renault 50 Spezial-4 CV für die Teilnahme an der Rallye Monte Carlo 1949 in der Klasse bis 750 Kubikzentimeter. Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen: Die Plätze eins bis fünf gehen an den kleinen Renault – der Startschuss für eine atem¬beraubende Karriere der Marke mit dem Rhombus im seriennahen Motorsport.
Der Renault Händler und Rennfahrer Jean Rédélé aus Dieppe an der Kanalküste ist von den Fahreigenschaften des 4 CV 1063 so begeistert, dass er ihn zur Basis für seine eigenen Sportwagen macht. Zur Erinnerung an seinen Sieg bei der Rallye Coupe des Alpes 1954 gibt er ihnen den Markennamen „Alpine“.
Das mit Abstand berühmteste Alpine-Modell ist der nur hüfthohe Zweisitzer A 110. Dieser erscheint 1962 und ist eine Fahrmaschine reinsten Wassers, die auf den Rallye-Pisten der Welt eine beispiellose Siegesserie hinlegt. Die Leistung der A 110 klettert in den zivilen Versionen von anfangs 35 kW/47 PS im Laufe der Jahre bis auf 101 kW/138 PS, der Hubraum von 1,0 auf 1,6 Liter und die Top Speed von 170 auf 225 km/h.
1975: Renault Sport geht an den Start
Renault übernimmt 1973 die Mehrheit an Alpine. Zwei Jahre später geht der Sportwagenhersteller aus Dieppe dann zusammen mit Gordini in der neu gegründeten Abteilung „Renault Sport“ auf, die alle Motorsportaktivitäten der Marke bündelt.
Extremsportler mit Mittelmotor: Renault 5 Turbo
Der Leistungszuwachs beim „Fünfer“ gipfelt im muskulös gebauten Renault 5 Turbo, der 1980 in die Schauräume der Händler rollt und mit der erfolgreichen Baureihe nicht mehr viel gemein hat. Den 118 kW/160 PS starken Turbomotor trägt der um 20,2 Zentimeter verbreiterte Bolide nicht unter der vorderen Haube, sondern längs hinter den Vordersitzen und überträgt die Kraft auf die extrem breit bereiften Hinterräder. Die Respekt einflößenden Fahrleistungen – etwa das Beschleunigungsvermögen von 0 auf 100 km/h in lediglich 6,9 Sekunden – sichern ihm einen Platz unter den Supersportwagen der damaligen Zeit.
Legendäre Erfolge: der „Fünfer“ im Motorsport
Auch auf Rennstrecken und Rallye-Pisten ist der Renault 5 ein erfolgreicher Sportsfreund. So dient er in unterschiedlichen Versionen von 1976 bis 1990 als Basisgerät für den gleichnamigen Markenpokal. Generationen von Rennsportlern sammeln ihre ersten Erfahrungen am Steuer der anfänglich 41 kW/56 PS, später bis zu 144 kW/195 PS starken Fünfer. Dank mitreißender Rennen und unverwechselbarer Fahrernaturen wie Harald Grohs, Peter Oberndorfer, Christian Danner oder Volker Strycek bleiben die Pokalschlachten den Fans bis heute in Erinnerung. Unvergessen sind darüber hinaus jene Siege, die der spektakuläre Renault 5 Turbo in der Rallye-Weltmeisterschaft feiern kann: bei der Rallye Monte Carlo 1981 sowie bei der „Tour de Corse“ in den Jahren 1982 und 1985.
Suchtmittel für Motor-Puristen: Spider Renault Sport
Mit dem Spider Renault Sport kommt 1995 das erste Modell unter der Flagge von Renault Sport heraus. Sein Konzept ist radikal. Der Mix aus Mittelmotorbauweise, lupenreinem Rennfahrwerk, Leichtbauweise und Verzicht auf jede Form von Komfort macht den ultraflachen Zweisitzer zum Suchtmittel für Motor-Puristen und Kurvenhungrige. Ohne Heizung, Dach, Servolenkung oder Bremskraftverstärker ist der Spider ein „Rennwagen für die Strasse“ und der wohl spektakulärste Renault aller Zeiten. Produziert wurden im Zeitraum 1995/99 nur 2.100 Fahrzeugen. Gebrauchte Spider sind heute noch nur zum vollen Neupreis erhältlich, so beliebt ist der Renault Spider über die Jahre geblieben.
Auf den Spider folgt 2000 der erste Clio Renault Sport mit 124 kW/169 PS starkem 2.0 16V-Triebwerk, das den flinken Gallier auf bis zu 220 km/h beschleunigt.
Im Jahr 2004 fährt die Motorsportabteilung des französischen Herstellers mit der ersten Generation des Mégane Renault Sport erstmals die fahrdynamische Variante eines Kompaktklasse¬modells ins Rampenlicht. Der 165 kW/224 PS starke 2.0 16V-Turbomotor ermöglicht Fahr¬leistungen auf Sportwagenniveau: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 236 km/h, der Spurt von 0 auf
100 km/h ist in 6,5 Sekunden erledigt.
Mit der zweiten Generation des Mégane Renault Sport ab Herbst 2009, dem Clio Renault Sport und dem Twingo Renault Sport präsentiert Renault ein besonders dynamisches Trio, das auf Straße und Rennpiste für einzigartigen Fahrspaß sorgt. Fahrspaß pur erlebte ich auf dem heißen Co-Sitz im Renault Cup Renntaxi mit Markus Oestreich am Lenkrad.
Foto (6): Renault (3), P. Bohne (3)