Treffen der Automobilbranche MV

Seidel: Branche braucht Fachpersonal
Die Unternehmen der Automobilzulieferindustrie in Mecklenburg-Vorpommern wollen weiter Gas geben. „Die Automobilzulieferindustrie hat einen wesentlichen Anteil an der positiven Wirtschaftsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, diese Branche erwirtschaftet rund zehn Prozent der regionalen Industrieproduktion“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Dienstag beim 10. Treffen des Netzwerks „automotive-mv“ in Rostock. „Die Automobilzulieferer gehören zu den Wachstumsbereichen des Landes, die Branche benötigt qualifiziertes Fachpersonal.“ Thema des Branchentreffens war die Personalentwicklung und Qualifizierung der Mitarbeiter.

Immer mehr Forschungs- und Entwicklungsaufgaben werden von den Automobilherstellern auf die Zulieferer übertragen. Bereits heute entfallen auf die Zulieferer etwa drei Viertel der Wertschöpfung beim Auto. Die Zulieferbranche wird zunehmend innovativ tätig, künftig wird von einem Wachstum bis zu 70 Prozent ausgegangen. „Unternehmen und Mitarbeiter müssen einen erheblichen Innovationsdruck bewältigen“, sagte Seidel.

„Das Wirtschaftsministerium unterstützt dabei die Qualifizierungsinitiative für die Automobilzulieferindustrie“, sagte Seidel. „Bis September 2008 werden rund 1.700 Teilnehmer in unterschiedlichen Bereichen qualifiziert.“ Der REFA-Landesverband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung hat dabei die berufsbegleitende und arbeitsplatzbezogene Weiterbildung von Fach- und Führungskräften übernommen.

Bis zum Ende des Projektes werden die Mitarbeiter in 135 Seminaren mit über 2.100 Stunden unter anderem in Unternehmensorganisation und -entwicklung, Planung und Beschaffung, Logistik und Controlling, Kundenzufriedenheit und Wirtschaftsenglisch geschult. 17 Unternehmen haben insgesamt 1.700 Mitarbeiter angemeldet. In einem weiteren Projekt werden über 70 Mitarbeiter im Bereich IT-Technik qualifiziert.

In­zwischen sind rund 100 Automobilzulieferer mit rund 4.500 Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern für diesen Industriezweig tätig. Darunter sind sowohl große internationale Unternehmen als auch innovative Firmen, die oft mit einer ganz speziellen Dienstleistung eine Marktnische besetzen. Zur Produktionspalette gehören unter anderem Ledersitze für schwedische Hersteller, Car-Tops für italienische Sportwagen, Präzisionsteile für den Fahrzeugbau, Sicherheitstechnik und Aufprallschutz, Standheizungen und Klimatisierungssysteme, Airbag-Generatoren, Bremsen, Kurbelwellen, Radlager, KFZ-Elektrik, Schläuche für Flüssigkeiten und Gase, Kabel und Zündungsteile, Prüf- und Messeinrichtungen.

Das Netzwerk der Automobilzulieferindustrie Mecklenburg-Vorpommern wurde 2004 durch das Wirtschaftministerium aufgebaut. Es bündelt die regionalen Kompetenzen spezialisierter Automobilzulieferer und organisiert seine Aktivitäten über den Verein automotive-mv. Dieser Verein arbeitet auch im Automotiv Cluster Ostdeutschland (ACOD)  mit. Zum ACOD gehören rund 900 Automobilhersteller – wie BMW Leipzig, Volkswagen Dresden, Porsche Leipzig, Daimler­Chrysler Berlin, Opel Eisenach – Zulieferer, Dienstleister, Forschungseinrichtungen sowie branchennahe Institute.

Seidel überreichte während der Veranstaltung für die Entwicklung eines Verfahrens zur Oberflächenkontrolle von Tiefziehteilen an das Unternehmen Lang Metallbauproduktion Neubrandenburg GmbH einen Förderbescheid. Die Firma entwickelt und produziert verschiedene Teile aus hochfesten und hitzebeständigen Materialien für die Automobil- und Heizungsindustrie. In Großserienherstellung arbeiten rund 45 Mitarbeiter für die BMW AG und WEBASTO AG.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus MV

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