Erfolgreicher WM-Einstieg für den Mecklenburger Armin Kremer aus Severin. Im ersten WM-Lauf Rallye Monte Carlo platziert sich das Subaruteam Kremer/Wicha auf Gesamtrang 11 und gewinnt die Prodaction-Wertung im seriennahen Subaru impreza STi.
Monte Carlo/Schwerin (pb): Übereinstimmende Meinung des 84 Teams umfassenden Starterfeldes: Die härtesten Ausgabe der Rallye Monte Carlo in den vergangenen Jahren. Das waren vier Tage absolut „Monte“ mit allem Wetter: Sonne, Regen, Schnee – viel Schnee und Matsch.
WM-Wiedereinsteiger Armin Kremer (Severin) hat dabei ein beeindruckendes Debüt zum Auftakt der Rallye WM-Saison 2013 gezeigt. Kremer und Co-Pilot Klaus Wicha (Bad Karlshaven) an seiner Seite im von Stohl-Racing (Wien) vorbereiteten Subaru Impreza STi führten die Prodaction-Wertung ab der ersten Wertungsprüfung (WP) an. Bei äußerst widrigen Mischbedingungen mit einem Wechsel aus Sonnenschein, dichtem Nebel, Schnee, Eisglätte und nassem Asphalt, war fast alles abhängig von der Reifenwahl und den Empfehlungen des „Eisspiones“. Diese Aufgabe für das Subaru-Team Kremer/Wicha absolvierte Andreas Aigner (AUT), 2009 Produktionswagen-Weltmeister. Armin Kremer: „Wir konnten uns auf ihn immer verlassen, bei den vorherrschten Witterungsbedingungen und Unterschieden von WP zu WP und selbst auf den verschiedensten WP von großer Bedeutung. Am Start noch Asphalt, je höher wir dann kamen Nässe, Glatteis und geschlossene Schneedecke. Das war schon recht abenteuerlich und man ist dann auch immer der Gefahr ausgesetzt, von der Strecke abzukommen oder anzuecken“.
Erste Prüfung, erste Bestzeit – für Kremer/Wicha begann die Rallye Monte Carlo wie erhofft. Kremer vor dem Saisonstart: „Unser Ziel ist der Kampf um den Titel Prodaction-Cup“. Den ersten Meilenstein dazu setzte Kremer auf der WP 1. Auf der mit 37,1 Kilometern längsten Wertungsprüfung der gesamten Rallye, „Le Moulinon – Antraigus“, markierte das Subaru-Team Kremer/Wicha mit 29:43,2 min die beste Gruppe-N Zeit. Diesen Spitzenplatz lies sich das deutsche Team auch an den folgenden Wertungstagen nicht mehr nehmen. Als ihr schärfster Konkurrent kristallisierte sich dann im Verlaufe der Rallye der Ukrainer Yuriy Protosov (Subaru Impreza STi, Team Simtech Racing Belgien) heraus. Kremer markierte acht WP-Bestzeiten Gr.N, Protosov sechs.
Vorzeitiges Ende der „Monte“ aus Sicherheitsgründen
Die extremen Witterungsbedingungen, der massive Zuschauerandrang und die damit verbundenen Sicherheitsbedenken sorgten am Sonnabend zu später Stunde für ein vorzeitiges Ende der Rallye Monte Carlo. Die letzten beiden Wertungsprüfungen – unter anderem der finale Durchgang „Nacht der langen Messer“ über den Col de Turini – ab. Starker Niederschlag und die daraus resultierende Unberechenbarkeit der WP-Verhältnisse sowie ein – eigentlich vorhersehbares – Verkehrschaos rund um die mythische WP sorgten für den Abbruch. Kremer: „Es wäre unverantwortlich gewesen, hier nochmals zu fahren. Matschschnee lies keine Traktion zu, es war schon bei den ersten zwei Col de Turino Querungen schlimmer als Aquaplaning“.
Die 81. Rallye Monte Carlo gewann das Citroen-Team Sebastien Loeb/Daniel Elena (Citroen DS3 WRC) vor WM-Neueinsteigerteam Volkswagen mit dem Team Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (VW Polo R WRC). Platz drei sicherte sich noch Daniel Sordo (Citroen DS3 WRC), nachdem der von Platz 9 auf 3 noch vorne gefahrene Moskauer Evgeny Novikov seinen Ford Fiesta RS WRC bei der ersten Col de Turino Querung mit abgerissenen Rad bereits nach einem Kilometer abstellen musste. Auch VW-Werksfahrer Jari-Matti Latvala/Miikka (Finnland) war hier von der Strecke mit seinem Polo R WRC abgekommen.
Während Armin Kremer im doch schon betagten seriennahen Subaru Impreza STi auf einen hervorragenden Gesamtplatz 11 landete, konnte der Sachse Sepp Wiegand (WRC 02, Skoda Deutschland, Fabia S2000, bei seinem Premierenstart Platz 8 erreichen.
Kremer gewann die Production-Wertung mit 2:55,5 Minuten Vorsprung zum Ukainer Yuriy Protosov. Platz 3 belegte das Mitsubishi-Team Ricardo Trivino aus Mexico, sein Rückstand bereits über 35 Minuten zum Siegerteam Kremer/Wicha.
Armin Kremer gestrigen Sonntag am Handy: Aus den Händen von Fürst Albert II. übernahmen wir den Siegerpokal Prodactionwertung. Es erfüllt mich mit Stolz, diese äußerst schwierige Rallye über den langen Zeitraum von vier Tagen so erfolgreich beendet zu haben. Die Monte war abwechslungsreich, spannend und äußerst anspruchsvoll für Fahrer und Co-Pilot. Aber auch Eisspion und unser Service halfen zum guten Ergebnis“.
Nächster WM-Lauf: Rallye Schweden 07.-10.02., nächster WM-Start Armin Kremer: Rallye Mexico 07.-10. März 2013. Foto (3): RSSP