Fiat-Motto für das Jahr 2009: „Weniger ist genial“. PUR-O2 ist das neue Umwelt-Logo von Fiat und mit eco:Drive soll das Sparpotenzial des Fiat-Fahrers aufgezeigt und genutzt werden. Fahrbericht Fiat 500 Pur O2
Schwerin (pb): Unter dem Namen „Pur-O2“ präsentiert Fiat eine neue, modellübergreifende Initiative zur Senkung des Kraftstoffverbrauches. Das neue Logo zeichnet die Varianten mit den niedrigsten Kohlendioxid-Emissionen zunächst innerhalb der Modellreihen Fiat 500, Fiat Bravo und Fiat Croma aus. Erreicht wird diese Ausnahmestellung durch eine Reihe technischer Maßnahmen (z.B.: Stopp-&Start-Automatik, Getriebeübersetzung), die besonders umweltbewusstes und kostenreduziertes Fahren ermöglichen.
Fiat Deutschland stellte uns zur Fahrerprobung einen Fiat 500 PUR-O2 zur Verfügung. Leider fehlten zwei Ausstattungsdetails im Auto: der Sticker zur Datenerfassung eco:Drive und ein speziell für den Fiat 500 vorgesehenes Navigationsgerät. Keins der drei Schweriner Fiat-Autohäuser konnte auf die Schnelle Abhilfe leisten, zum Einsatz kam so ersatzweise ein Navi Medion 4435. Eigentlich schade, dieses Testfahrzeug Fiat 500 1.2 8V PUR02, 51 kW/69 PS) hatte den Aufnahmeschacht für das Blue&Me Map-Navigationsgerät (Aufpreis Vorrüstung 50,-€; Navi 275,-€) bereits im Armaturenbrett.
Fiat 500, da darf Historie in der Berichterstattung nicht fehlen – Turin im Juli 1957: Wo sich sonst unzählige Passanten, Fahrradfahrer, Vespa-Roller und Autos durch die Straßenschluchten der pulsierenden Metropole zwängen, kommt der Verkehr am 4. Juli 1957 großflächig zum Erliegen. Doch das sonst so typische Hupkonzert der Autofahrer bleibt aus, im Gegenteil: Die Staubetroffenen reagieren mit ungläubigem Staunen und begeistertem Applaus, sobald sie den Verursacher des Chaos entdecken – einen Konvoi aus 120 nagelneuen Fiat 500.
Mit der damaligen Aktion präsentierte Fiat sein neuestes Modell erstmals der Öffentlichkeit. Gerade einmal 2,97 Meter lang und mit 1,32 Meter ebenso breit wie hoch, zog die „bella macchina“ die Passanten mit ihrem witzigen Scheinwerfer-Augenaufschlag in ihren Bann. Mit zunächst 13 PS – ab Oktober 1957 dann 15 PS – aus 479 Kubikzentimetern knatterte er geradewegs in die Herzen der Italiener. Nicht nur die praktischen Vorteile des „Cinquecento“ waren Ursache, es wurde ein Auto mit Seele. Schon bald fuhren immer mehr der kleinen Herzensbrecher über die Straßen und Gassen des italienischen Stiefels. Doch nicht nur südlich der Alpen, auch in „Germania“ sorgte der Fiat 500 mehr und mehr für eine gehörige Prise „dolce vita“ im teutonischen Verkehrsbild. Ende der 50er Jahre behauptete Fiat Deutschland im Segment der Fahrzeuge bis 500 ccm Hubraum einen Marktanteil von nahezu 40 Prozent – und das trotz mannigfaltiger Konkurrenz durch Goggomobil, Lloyd, Heinkel und Isetta. Das Jahres-Highlight für die deutschen 500-Fans dieser Jahre. Die Fahrt in die Ferien. Im Sommer ging es mit Sack und Pack und einer Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h zum Badeurlaub an den Gardasee oder nach Rimini. Dank Luftkühlung überstand der robuste Zweizylinder dabei auch steilste Alpen-Pässe. Heckmotor und -antrieb garantierten beste Traktion. Das optionale Rolldach, über das praktisch jeder ausgelieferte Fiat 500 verfügte, sorgte im Handumdrehen für ungetrübtes Cabrio-Feeling.
Seine Produktion wurde 1976 eingestellt, nach rund 30 Jahren erblickte der New Fiat 500 die Öffentlichkeit, avancierte zum virtuellen Star im weltweiten Netz des Internets. Unter „www.fiat500.com“ betrachteten über sieben Millionen User den neuen Fiat 500. Im November 2008 wurde der neue Fiat 500 der Presse in Berlin vorgestellt (Bericht autoreport-pb am 10. November 2007) , sorgt seitdem für neue italienische Momente in unserer automobilen Lebenswelt und verzaubert seinen Betrachter auf eine Hightech-Plattform mit dem Charme der 50er Jahre. Natürlich ist er gewachsen, größer und hochwertiger. Kein luftgekühlter Heckmotor mehr, sondern ein Fronttriebler mit modernen sparsamen Benzin- und Dieselmotoren. Antriebsleistungen: 69 und 100 PS 1,2- und 1,4-Liter Benzin, 1,3-Liter Diesel (75 PS).
Der getestete Fiat 500 1,2-Liter Pur-O2 wies einen Durchschnittsverbrauch von 5,9 Liter pro 100 Kilometer auf (Werksangabe 4,8 /100 km). An die Start-/Stoppautomatik des „Car of the Year 2008 gewöhnte ich mich schnell, funktioniert einwandfrei. Über den serienmäßigen USB-Anschluss wurde das Eco-Drive-Programm zur Aufzeichnung und Auswertung meiner Fahrdaten genutzt. Es soll Hinweise am heimischen PC zu sparsamen Fahrstil aufzeichnen. Klappte zwar bei mir am PC nicht, doch die Presseabteilung von Fiat Deutschland konnte den Stick auswerten. Erreicht wurde der Durchschnittswert 57 (normal; 70 bis 75 sehr gut), schlechtes Wetter (Regenfahrten), zu starkes Beschleunigen und später bremsen, so die Hinweise an mich. Bei meiner 1.300 Kilometertour im Fiat 500, uam. nach Dresden überwiegte der Autobahnanteil. Hier kommt die Start-/Stopp-Automatik eigentlich nicht zur Wirkung, schon ein erster Grund zum Mehrverbrauch. Man lernt aber aus den Hinweisen, wird bei kontinuierlicher Auswertung jeden Tag ein bisschen weniger Benzin verbrauchen.
Im Fiat-Autohaus Busse in Schwerin Friedrichsthal bekommt jeder Fiat 500 Käufer ein Fiat 500 Modell mit Fernbedienung und Firmeninhaber Hans Busse schwärmt vom Fiat 500 „Diesel“, Preis 14.900,- bis 16.900,-€
Fazit nach rund 1.300 Kilometer Fahrstrecke: Im Cityverkehr ist der neue kleine Fiat 500 ein Star, der fast alles nach Herzenswunsch erfüllt. Insgesamt stehen – man glaubt es kaum – 500.000 Personalisierungsmöglichkeiten in den Ausstattungslinien „Pop“, „Lounge“ und „Sport“ zur Disposition. Auch ist der „Kleine“ langstreckentauglich, aber dies ist nicht seine starke Seite. Dynamisch, wendig und Sparsam im Verbrauch – der neue Fiat 500 begeistert. Preise ab 10.550,- €.
Foto (8): Fiat (1); P. Bohne (7)
Der neue Fiat 500 wird mit Sicherheit sehr viele glückliche Käufer finden. Zwar ist der Kleinstwagen preislich nicht mit den aktuellen Billig-Angeboten von Citroen,Nissan und Co. zu vergleichen, allerdings bietet der Fiat 500 ja auch eine enorme Sicherheitsausstattung und eine Menge Extras in der Basis-Version. Das bis ins letzte Detail liebevoll gestaltete Design ist außerdem ein Garant dafür, sich mit diesem Fahrzeug auf jeder Straße wohlzufühlen…
Natürlich kann man den Fiat preislich nicht mit den von dir genannten Fahrzeugen vergleichen, allerdings finde ich, dass der Fiat auch einiges mehr bietet und deshalb auch seinem Preis in gewisser Art und Weise gerecht wird. Ich persönlich denke auch schon darüber nach, ob ich mir diesen zulege, aber natürlich muss man vor einem Kauf die Vor- und Nachteile aufzählen. Ein Familienwagen ist das natürlich nicht.