Die Rallye Spanien bietet als einziger WM-Lauf Schotter- und Asphalt-Etappen. Skoda-Team Armin Kremer/Primin Winklhofer nach Test im Vorfeld auf beiden Belägen gut vorbereitet. Mecklenburgs
Rallye Routinier will die etablierte WRC2-Konkurrenz ärgern und möglichst viele Punkte einfahren.
Severin/Schwerin (pb): Hoch motiviert und mit einem guten Gefühl reist Armin Kremer zum Rallye-WM-Lauf nach Spanien (13. – 16. Oktober). Bereits im Vorjahr war der Routinier und sein 21 Jahre junger Copilot Pirmin Winklhofer (Passau) auf den gemischten Strecken in Katalonien vorne dabei, statt nur mitten drin: Das deutsche Skoda-Team verpasste das WRC2-Podium lediglich um eine Zehntelsekunde, weil die finale Power-Stage für die Teams der zweiten Liga abgesagt wurde und sie im Schlussspurt nicht den Vorteil ihrer top funktionierenden PIRELLI Reifen nutzen konnten. Nutznießer war damals kein Geringerer als Skoda Markenkollege Nasser Al-Attiyah (Qatar), der dank Kremers unfreiwilliger Schützenhilfe dem Werksteam vorzeitig den WRC2-Titel wegschnappen konnte.
Armin Kremer: „Die Rallye Spanien mit ihren ganz unterschiedlichen Bedingungen ist ebenso einmalig, wie die Rallye Monte Carlo und schon deshalb ganz nach meinem Geschmack. Ich freue mich auf die besondere Herausforderung. Auch, weil wir einen prima Test hatten und jeweils einen halben Tag auf befestigten und unbefestigten Pisten fahren konnten. So loteten wir bei den Asphaltreifen die optimalen Temperaturfenster aus, um zu wissen, wann man eher die weichen oder harten PIRELLI Pneus aufzieht. Zudem waren wir mit Schottenreifen auf Asphalt unterwegs, um die speziellen Bedingungen der bekannten Wertungsprüfung „Terra-Alta“ WP4/7) am Freitag zu simulieren. Dort haben wir im Vorjahr Zeit liegen lassen. Nun ist klar, ich muss hier viel aggressiver fahren und mehr driften, damit die Schottenreifen besseren Grip aufbauen. Das tolle daran: das Querfahren macht auch noch richtig Laune! Ich bin guter Dinge und hoffe, wir können einmal mehr die Werks- und werksunterstützten WRC2-Piloten ärgern.“
Auch diesjährig könnte der nach fünf Saisonstarts auf dem fünften Rang der WRC2-Wertung geführte Mecklenburger in die Titelentscheidung eingreifen. Fährt der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister wie bei der Rallye Monte Carlo und im deutschen WM-Lauf aufs Podium, dürfte für mindestens einen von drei führenden Skoda-Teams der WM-Zug abgefahren sein. Skoda-Werkspilot Jan Kopecky (CZE) muss siegen, sein Werkskollege Pontus Tidemand (SWE) mindestens Zweiter werden. Teemu Suninen (FIN) reicht ein Podiumsplatz um im Titelrennen zu bleiben. Armin Kremer bleibt gelassen, will sich bei der Rallye Spanien noch einmal von seiner besten Seite präsentieren und den potenten Wettbewerbern kräftig einzuheizen.
Damit dies gelingt, absolvierten Kremer/Winklhofer Ende September einen Testtag in der österreichischen Heimat des BBR-Einsatzteams rund um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager. Dort fuhr Kremer den Skoda Fabia R5 sowohl auf Asphalt-, als auch auf Schottenpisten, um sich auf die ganz speziellen Streckenbedingungen in Katalonien einzustellen. Nach der spektakulären Auftaktprüfung am „Montjuic“, dem Gelände der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona, wartet auf das deutsche Skoda-Team (Startnummer 32) und ihre 18 WRC2-Mitwettbewerber am Freitag eine staubige und harte Schotter-Etappe, bevor es am Samstag und Sonntag selektive Asphaltpisten zu meistern gilt.
Jubel beim Jubiläum? Titelchancen für VW-Motorsport beim 50. Rallye-WM-Einsatz des VW Polo R WRC. Sebastien Ogier und Julien Ingrassia (FRA) mit großer Chance ihren vierten WM-Titel in Folge vorzeitig
einzufahren und VW mit kleiner Chance vorzeitig den Hersteller-Titel zu erringen.
Rallye Spanien 11. von 13 Rallye-WM-Läufen über 1378,31 Gesamtkilometer mit 19 Wertungs-Prüfungen über 321,08 WP-Kilometer, Start Barcelona, Ziel Salou, 70 Starter, davon 17 in der WRC und 24 in der WRC2. Foto: WM-Lauf Polen, P. Bohne