Weltmeister Sebastien Ogier (FRA; VW Polo R WRC) gewinnt die 82. Auflage der Rallye Monte Carlo. Armin Kremer mit herben Rückschlag in der WP 11, aber trotzdem noch 17. in der Gesamtwertung.
Monte Carlo/Schwerin (pb): Saison überreifend ist es der sechste WM-Start des Ex-Rallyeeuropameisters Armin Kremer (Severin). Vor 12 Monaten startete der Mecklenburger in einem Subaru Impreza WRX STi mit der Zielstellung Gewinn der Produktionswagen-Weltmeisterschaft. Im 1.WM-Lauf 2013, der Rallye Monte Carlo, Erfolg mit Gesamtrang 11 und Sieg in der Gruppe WRC 2.
Danach bei Starts in Mexico, Argentinien, auf Sardinien und bei der „Heim“-WM, Rallye Deutschland“ immer wieder durch technische Probleme ausgefallen oder mit viel Zeitverlust ins Hintertreffen geraten. Auch ein Wechsel vom Subaru auf einen Ford Fiesta RRC zum deutschen WM-Lauf brachte keine Besserung, Ausfall.
Neues Jahr, neues Auto, neue Hoffnung. Abgesehen von einem Reifenschaden in der WP 8 lief es trotz der chaotischen Witterungsbedingungen gut.
Nachdem sich das Team Armin Kremer/Klaus Wicha im nagelneuen Ford Fiesta R5 zum Beginn der 82. Rallye Monte Carlo am vergangenen Donnerstag völlig in der Reifenwahl vergriffen hatte, landeten sie im Ziel der WP 1 nur auf Gesamtrang 33. Dabei hatte Armin Kremer noch am Vorabend auf einen Witterungsumschwung von Regen auf Schnee hingewiesen. Kremer: „Alle Voraussagen zur Streckenbeschaffenheit gingen von trockner Piste aus. Von der Schneeglätte wurden wir alle völlig überrascht.
Das sprichwörtliche „Monte-Roulett“ nahm seinen Anfang und forderte erste Opfer- erster prominenter Ausfall Thierry Neuville (BEL; Hyundai i20 WRC). Das Hyundai Werksteam wurde beim Premierenstart in der WRC übel geschröpft, auch Werksfahrer Nr.2 Dani Sordo (ESP) schied mit leerer Batterie vorzeitig aus. Nach Führung in der WP 1 und 2 setzte der Ex-Formel 1 Fahrer Robert Kubica seinen Fiesta WRC in der WP 9 gegen ein Brückengeländer und schied aus. In der WP 9 übernahm Weltmeister Sebastien Ogier (FRA; VW Polo R WRC) die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
Armin Kremer führte zeitweise die Klasse WRC 2 an. Ein Reifenschaden vorne links musste in der WP 8 gewechselt werden, Rückschlag – drei Minuten Zeitverlust und nur noch Vierter in der WRC2.
In den WP-Wertungen 9 und 10 stürmte Kremer nach vorn und markierte die Gesamtplätze 8 und 9. Er verbesserte sich damit in der WRC2 wieder auf Platz 2 hinter dem Ukrainer Yurii Protasov (Fiesta R5) und in der Gesamtwertung auf Rang 17.
Aus der Region um Gap führte die Rallye dann am späten Freitagabend nach Monaco, auf der Strecke nach Monte Carlo noch in der Nacht die WP 11 „Clumanc – Lambruisse“ über 20,77 km. Es dauerte übermäßig lange bis Kremer im Wertungsresultat erschien und dann als Letzter (43.) in der Ergebnisliste mit einem Zeitverlust von über 25 Minuten auftauchte.
Kremer per SMS: „Bremsversagen, konnten notdürftig Schaden beheben und sind jetzt auf dem Weg nach Monaco“. Bei zwei Bremssatteln war die Dichtung kaputt, damit konnte sich kein Bremsdruck aufbauen. Kremer „parkte“ in einem Notausgang auf der WP, Bremsflüssigkeit wurde nachgefüllt. In der totalen Dunkelheit dauerte dies so alles in allem runde 25 Minuten. In der WRC 2 nur noch Vierter, Gesamtwertung auf Rang 22 zurückgefallen.
Sonnabend dann nochmals vier WP im Hinterland von Nizza. Jetzt zeigt das Team Kremer/Wicha wieder seine Leistungsfähigkeit, in der WP 12 (Schnee) über den Col de Turino (11.) und WP 13 (10.), danach Servicepause in Monte Carlo. Die riesige Anzahl Fans wartet dann am Col de Turino auf die „Nacht der langen Messer“, WP 14 ab 21 Uhr. Die aber versinkt im Schneechaos, über 20 Zentimeter Neuschnee – Folge: Neutralisation. Bestzeit (WRC 2) für Kremer in der letzten WP 15, achter Platz WP-Wertung!
Armin Kremer am Handy: Wir sind sehr enttäuscht vom Ergebnis, aber auf die Technik haben wir im Auto keinen Einfluss. In der Summe unserer WP-Ergebnisse und unter Beachtung der extremen Bedingungen bin ich trotzdem zufrieden, immerhin wurden wir noch 17 der Gesamtwertung.“.
Zum weiteren Saisonverlauf/Starts äußerte sich Armin Kremer noch nicht. Foto: RSSP
Gesamtplazierung:
1. Ogier/Ingrassia, FRA, VW Polo R WRC, 3:55:14,4 h.
2. Bouffier/Panseri, FRA, Ford Fiesta RS WRC, + 1:18,9 min
3. Meeke/Nagle, GBR, Citroen DS 3 WRC, + 1:54,3
9. Prosatov/Cherepin, UKR, Ford Fiesta R5, + 25:43,1 (1. WRC 2)
17. Kremer/Wicha, D, Ford Fiesta R5, + 50:51,6 (4. WRC 2)
Foto: RSSP