Strahlender Sieger des WM-Laufes Rallye Italien: Sebastien Ogier (F) im VW Polo R WRC. Platz 2 in der Wertung der Produktionswagen für den Mecklenburger Armin Kremer im Subaru Impreza WRX STi. Der Severiner platziert sich auf Sardinien auf Gesamtrang 15.
Olbia (pb): Mit viel Optimismus reiste Subaru-Fahrer Armin Kremer (Severin) zum WM-Lauf Rallye Italien auf der mondänen Insel Sardinien. Neuer Motor, neues Fahrwerk (Reiger), dazu ein positiver letzter Test am Montag vor Ort. Alles passte, nur vielleicht etwas zu viel Sonne. Beständig über 35 Grad Wärme, bedeutet viel Staub als zusätzliche Belastung für die Teams und Rallyeautos. Freitag und Sonnabend waren je acht Wertungsprüfungen zu absolvieren. Die Rallye Weltmeisterschaft gilt nach der Formel 1 als prestigeträchtigste WM, dementsprechend der Zuschauerandrang. Der Severiner Subaru-Pilot Armin Kremer kämpfte um die Führung in der Produktionswagen Wertung gegen seinen Widersacher Nicolas Fuchs (Peru/Mitsubishi). Erste Wertungsprüfung (31km) am Freitagmorgen, fast Zeitgleich trennten die beiden Konkurrenten nur 0,7 Sekunden – Fuchs vorne, Kremer mit dem hauchdünnen Rückstand. Auf den folgenden 15 Wertungsprüfungen fanden spannende Sekundenduelle statt. Am Freitagnachmittag – WP 8 wurde erst gegen 23:00 Uhr gefahren – trennten die beiden lediglich 14,9 Sekunden. Am Samstagmorgen hatte Fuchs Vorteile durch freie Sicht auf den Wertungsprüfungen und Kremer, der hinter ihm startete, fuhr im Staub und konnte so die Zeit leider nicht mitgehen. Im Ziel am Sonnabend war der Severiner Subaru-Pilot trotzdem zufrieden, er konnte die Staubfahrten nicht beeinflussen und der Peruaner hatte einfach mehr Glück.
Armin Kremer: „Unser zweiter Platz und Rang 15 in der Gesamtwertung sind für das Subaru-Team ein Erfolg, insbesondere nach den teilweise erheblichen technischen Problemen in Mexico und Argentinien. Hier auf Sardinien konnten wir nachweisen, dass das Team in der Gruppe N siegfähig ist. Fuchs ist bereits im sechsten Jahr auf Titeljagt in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft. Nach vier Siegen diesjährig ist ihm der Titelgewinn nicht mehr streitig zu machen“. Staub behinderte alle Starter mehr oder weniger – WRC-Teams starten im zweiminütigen Abstand auf die WP – die nachfolgenden Teams im Minuten Abstand. Je nach Windverhältnissen steht eine Staubwolke und behindert teilweise massiv den nachfolgenden Fahrer. Skoda Junior Sepp Wiegand bekam dies ganz dicke zu spüren. Er lief auf einen vor ihm gestarteten Teilnehmer auf, sein Fabia S 2000 „schluckte“ soviel Staub, das das Triebwerk streikte und er den Skoda mit Motorschaden abstellen musste. Kremer traf ein Stein, Folge ein verbogener Querlenker vorne rechts. Er konnte aber die letzte WP Freitagabend noch ins Ziel retten, beim Stohl-Service wurde der Querlenker gewechselt. Auch am zweiten Wertungstag Sonnabend extreme Hitze einerseits, super-schmale Pfade mit Natursteinmauerwerk andererseits – die Rallye Italien verlangte den Fahrern erneut alles ab. Schotter und darüber eine lose Sandauflage machten den jeweils ersten Durchgang der vier unterschiedlichen und je zweimal zu durchfahrenen WP zu einer äußerst anspruchsvollen Strecke. Noch zweimal konnte Armin Kremer den Peruaner einige Sekunden abnehmen, im Ziel aber war der Rückstand auf 1:53,1 Minuten angewachsen. Nicolas Fuchs wurde im Gesamtergebnis 14., Armin Kremer 15. Nächster Start, WM-Lauf ADAC Rallye Deutschland am 22. bis 25.08.2013, Start in Köln, Ziel in Trier.
Das VW-Werksteam zeigte eine geschlossen Teamleistung. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) gewannen mit dem Polo R WRC auf Sardinien mit 1.16,8 Minuten Vorsprung auf den nächsten Verfolger, Thierry Neuville (Ford). Damit bauten die beiden Franzosen ihren Vorsprung in der WM-Wertung auf 64 Punkte aus. Ihre Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) erkämpften sich mit einem eindrucksvollen Schlussspurt als Dritte ebenfalls einen Platz auf dem Podium und das, obwohl sie in der Auftaktprüfung ein Reifenschaden auf Position zwölf zurückgeworfen hatte. Damit sicherten die beiden Finnen Platz zwei in der Fahrer/Beifahrer-WM und trugen entscheidend dazu bei, dass die 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg die Führung in der Hersteller-Weltmeisterschaft weiter vergrößerten.
Foto (9): P. Bohne