Trier ist der Mittelpunkt des 9. WM-Laufes 2011 vom 19. bis 21. August 2011. Der Franzose Sebastien Loeb (Citroen) ist der Rallye-König von Deutschland. Bereits acht Mal in Folge gewann der Franzose den deutschen WM-Lauf rund um Trier. DM-Starterfeld nach dem WM-Lauf und auch historische Rallye-Fahrzeuge am Start.
Trier/Schwerin (pb): Beim neunten WM-Lauf der Saison treten erstmals auch die neuen World Rally Cars (1,6-Liter Turbo Allrad) in Deutschland in Aktion. Neben Citroën-Pilot und Rekordweltmeister Sébastien Loeb sowie dem Tabellenzweiten Mikko Hirvonen (Ford) lässt sich auch der ehemalige Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen (Citroën) das große Spektakel rund um Trier nicht entgehen. Ebenfalls im Citroën-WRC unterwegs: Petter Solberg. Der Norweger hofft ebenfalls auf einen Podestplatz in Deutschland.
Die Starter des Teams Ford Abu Dhabi trauen dem Ford Fiesta RS WRC bei seinem Asphalt-Debüt Großes zu. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen starten bei der ADAC Rallye Deutschland zu ihrem 100. WM-Lauf in Diensten von Ford.
Nach den „finnischen Flugtagen“ bekommen die Piloten des Teams Ford Abu Dhabi bei der ADAC Rallye Deutschland wieder festen Boden unter die Räder. Und wie fest: Der neunte von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2011 ist die erste reine Asphaltveranstaltung der Saison und damit auch die erste Bewährungsprobe des neuen Ford Fiesta RS WRC auf diesem Untergrund.
Von den fünf ausstehenden Saisonläufen finden drei auf Asphalt statt – die Rallye Deutschland gilt allgemein als der schwierigste davon. Zum einen wegen der sehr unterschiedlichen Fahrbahnbeläge an den drei Rallye-Tagen, zum anderen wegen des oft unsteten Wetters. Sollte es – wie in diesem Sommer fast schon zu erwarten – während der Rallye regnen, werden die Bedingungen auf den verschiedenen Oberflächen nochmals unberechenbarer.
Der aktuelle WM-Zweite Mikko Hirvonen sieht die „Deutschland“ als untypische Rallye. „Die Weinberge, der Truppenübungsplatz, die offene Landschaft – eigentlich beginnt in Deutschland jeden Tag eine neue Rallye“, findet der 31-Jährige. Den Auftakt zu diesem „Dreikampf“ bilden die welligen, engen Wertungsprüfungen (WP) an den Moselhängen, von denen einige auch am dritten Tag auf dem Programm stehen. Schnelle Vollgas-Passagen wechseln sich mit Haarnadelkehren ab, viele Abbiegungen der Wirtschaftwege sind durch überhängende Weinstöcke oder Mauerwerk verdeckt.
Die zweite Etappe hingegen besteht einerseits aus öffentlichen Landstraßen im Saarland, die schnell und flüssig zu fahren sind. Wegen der vielen Bäume am Straßenrand können siestellenweise feucht und damit überraschend rutschig sein. Hinzu kommt die 34 Kilometerlange WP auf dem Truppenübungsplatz Baumholder, die als härteste Herausforderung des deutschen WM-Laufs gilt. Breite Asphaltstraßen wechseln sich mit welligen, extrem rauem Betonpisten ab, die die Haltbarkeit der Michelin-Reifen auf eine harte Probe stellen. Noch tückischer sind die berühmten „Hinkelsteine“, massive Betonpoller, die die Panzer der US-Armee auf Kurs halten sollen. Der kleinste Fehler kann in einem heftigen Kontakt mit diesen
unverrückbaren Hindernissen münden. Zudem sind die Strecken in Baumholder mit einem Mix aus Sand und Schotter überzogen, der im Trockenen rutschig und im Nassen fast unberechenbar ist.
Höhepunkt der dritten Tagesetappe ist zum Abschluss der Rallye Deutschland der Rundkurs „Circus Maximus“ in Trier an der geschichtsträchtigen Porta Nigra, Sonntag ab 14:11 Uhr.
Bei einer Gesamtdistanz von 1.245,96 Kilometern besteht die Rallye Deutschland aus 19 WP von zusammen 359,59 Kilometer Länge. Start- und Zielrampe stehen vor der weltberühmten Porta Nigra, dem römischen Tor zu Deutschlands ältester Stadt Trier.
Neben den beiden Fiesta RS WRC des Teams Ford Abu Dhabi starten weitere sieben Besatzungen mit dem jungen World Rally Car. Unter das WRC-Feld mischen sich auch die Mini-Werkspiloten Daniel Sordo/Carlos del Barrio und Kris Meeke/Paul Nagle. Für den Mini John Cooper Works WRC ist es der erste Auftritt bei der ADAC Rallye Deutschland. Als dritter Mini gesellt sich ein von Motorsport Italia eingesetzter WRC für Patrik Flodin hinzu. Zwei weitere große „Kleine“ werden von Daniel Oliveira (Brazil World Rally Team), Armindo Araujo und einer noch unbekannten französischen Mannschaft eingesetzt.
Und auch Volkswagen Motorsport stürmt mit zwei werksseitig eingesetzten Skoda Fabia S2000 durch die Weinberge. Am Steuer sitzen WRC-Academy-Pilot Christian Riedemann und die niederländische Nachwuchshoffnung Hans Weijs. Beide wollen die Möglichkeit nutzen, sich für ein WRC-Werkscockpit der Wolfsburger für 2013 zu empfehlen.
Ebenfalls wieder dabei ist Aaron Burkart. Der Junior-Weltmeister von 2010 lenkt einen WRC-Fiesta des Ford-Kundenteams Stobart. In der SWRC, der Klasse für Super2000-Fahrzeuge, ist der deutsche Rallye-Nachwuchspilot Hermann Gassner junior vertreten. Ein weiterer bekannter Name aus der Rallye-Szene ist Nasser Al-Attiyah. Der Katari gewann mit Co-Pilot Timo Gottschalk (Rheinsberg) und Volkswagen 2011 die Rallye Dakar.
Zum zweiten Mal gastiert die DRM (Deutsche Rallye Meisterschaft) beim deutschen WM-Lauf. Während einige Piloten im Hauptfeld die volle Distanz in Angriff nehmen, folgen 19 weitere in einem separaten Feld. Nach dem Schlusswagen der WM kommt eine der größten Attraktionen der Rallye Deutschland. Porsche-Werkspilot Timo Bernhard wird mit seinen soundgewaltigen 911 GT3 das nationale Feld durch die Weinberge führen, 18 weitere Fahrer werden ihm folgen. Und auch ein Feld historischer Rallye-Fahrzeuge wird die Fans erfreuen.
Erwartet werden rund 250.000 Zuschauer, damit ist die Rallye Deutschland das größte Motorsportspektakel hierzulande. Bei einer Gesamtdistanz von 1.245,96 Kilometern besteht die Rallye Deutschland aus 19 Wertungsprüfungen (WP) mit 359,6 WP-Kilometern.
Start- und Ziel ist vor der weltberühmten Porta Nigra, dem römischen Tor zu Deutschlands ältester Stadt Trier. Der Servicepark befindet sich in Trier, Messepark. Der TV-Sender Sport 1 überträgt die ADAC Rallye Deutschland live und in Highlights. Foto (6): Citroen, Ford, P. Bohne (4)
WM-Zwischenstand Fahrerwertung nach acht von 13 WM-Läufen:
1. Sébastien Loeb (FRA), Citroën, 171 Pkt., 2. Mikko Hirvonen (FIN), Ford, 144, 3. Sébastien Ogier (FRA), Citroën, 140, 4. Jari-Matti Latvala (FL), Ford, 96, 5. Petter Solberg (NOR), Citroën, 83, 6. Mads Ostberg (NOR), Ford 56, 7. Matthew Wilson (GBR), Ford 40, 8. Kimi Räikkönen (FIN), Citroën 26, 9. Henning Solberg (NOR), Ford 26, 10. Federico Villagra (FRA) Ford 20