Traditionsreiche Rallye Monte Carlo zum Saisonauftakt der Rallye-WM. VW nicht mehr dabei, dafür mit Toyota als Rückkehrer. SKODA-Team Kremer/Winklhofer zuversichtlich nach gelungenem Wintertest, trotz übermächtiger Werkskonkurrenz hofft Kremer erneut auf Podiumsplatzierung.
Severin/Schwerin (pb): Selten wurde der legendäre Rallye Monte Carlo (19. – 22. Januar 2017) mehr entgegen gefiebert, als in dieser Saison. Neue World Rally Cars, mehr Motorleistung, bulliges Design. Leider ohne VW (Ausstieg bedingt des Dieselgate), dafür aber mit Wiedereinsteiger Toyota (Yaris WRC). Der viermalige Weltmeister Sebastien Ogier (Ex VW Polo R WRC) fährt jetzt im Ford Fiesta-Team M-Sport. Auch in der WRC2 (2. Liga) kann man sich auf hochklassigen Wettbewerb freuen. Hier trifft der deutsche Routinier Armin Kremer (Severin) beim WM-Auftakt auf zahlreiche Werkspiloten und einheimische Spezialisten. So uam. auf Ex-VW Driver Andreas Mikkelsen (FIN), der nun im Skoda-Werksteam (Fabia R5) startet. Der Mecklenburger reist dennoch hoch motiviert und mit einem guten Gefühl ins monegassische Fürstentum. Verständlich, stürmte der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister bei der Rallye Monte Carlo in den beiden Vorjahren jeweils aufs Podium und verwies vermeintlich stärkere Gegner auf die Plätze. Zudem kann Kremer mit Copilot Pirmin Winklhofer (Passau), dem BBR-Einsatzteam (Österreich) und dem Klassenprimus SKODA Fabia R5, auf sein bewährtes Umfeld vertrauen.
Auf die speziellen Bedingungen des winterlichen WM-Auftakts bereitete sich das deutsche SKODA -Team Kremer/Winklhofer nach dreimonatiger Wettbewerbspause mit einem Testtag in der österreichischen Heimat des BBR-Einsatzteams rund um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager vor. Rund 100 Testkilometer scheuchte Kremer den SKODA Fabia R5 über vereiste Asphaltstrecken und schneebedeckte Pisten. Nicht nur Teamchef Baumschlager, auch Driver Kremer zeigten sich zufrieden. Beim Test weilte zudem DMack-Technikchef Fiorenzo Brivio vor Ort, im Gepäck die neusten Produkte des britischen Rallyereifenherstellers. Der Brite legte großen Wert auf die Aussagen des deutschen Driftexperten. Schon deshalb lies Kremer alle nur erdenklichen Reifen-Kombinationen aufziehen. Mal rundum nur Winter- oder Spike-Pneus, mal die für Außenstehende spektakulär und kaum zielführend erscheinenden Varianten mit über Kreuz montierten Rad-Reifen-Kombinationen bis hin zu gleichzeitig Einsatz von zwei Spike- und zwei profilose Slick- Reifen. Kremer, der vor genau 20 Jahren erstmals und nun zum achten Mal bei der Königin aller Rallyes antritt, weiß aus Erfahrung dass es genau solcher Kniffe bedarf, um auch diesmal womöglich wieder auf dem Siegerpodest zu stehen. Armin Kremer: „Keine Frage, uns steht eine echte Herausforderung bevor. Die ‚Monte‘ beginnt diesmal am Donnerstagabend mit zwei extrem anspruchsvollen Wertungsprüfungen im Dunkeln. Eine davon kennen wie aus dem Vorjahr, die andere ist für alle Fahrer neu und wird erst kurz vor Mitternacht gestartet. Da heißt es kühlen Kopf zu bewahren – gerade bei der Konkurrenz. Neben Ex-VW-Werkspilot Andreas Mikkelsen kämpfen in der WRC2 über ein halbes Dutzend Topfahrer um die vorderen Ränge. Schon deshalb wäre unser 2. Platz aus dem Vorjahr ein Riesenerfolg, auch weil ich im Gegensatz zur Konkurrenz im Oktober vergangenen Jahres letztmals den Skoda Fabia R5 im WM-Lauf Rallye Spanien bewegte. Unsere Gegner sollten sich dennoch warm anziehen, wir kommen nicht zur Rallye Monte Carlo um einfach nur mitzufahren. Unser Ziel ist und bleibt das WRC2-Podium. Je schwieriger die Bedingungen, desto eher könnte dies klappen. Auch weil ich bei unserem Test nach wenigen Metern ein prima Gefühl für die neuen DMack-Reifen hatte. Den Druck gewinnen zu müssen haben sowieso andere.“
Rallye Monte Carlo 1. von 13 Rallye-WM-Läufen über 1411 Gesamtkilometer mit 17 Wertungs-Prüfungen über 382 WP-Kilometer, Start und Ziel Monaco, 75 Starter, 27 WRC2, 7 Skoda Fabia R5, Kremer Startnummer 34.