Sébastien Loeb und Daniel Elena (Citroen DS3 WRC) haben ihren eigenen Rekord mit den meisten Siegen bei der Rallye Deutschland nochmals überboten und sich zehn Jahre nach ihrem ersten Erfolg in der Rallye-Weltmeisterschaft den neunten Erfolg bei der Rallye Deutschland gesichert. Platz 2 sicherte sich die Ford Fiesta-Werksfahrer Jari-Matti Latvala vor Mikko Hirvonen (Citroen).
Trier (PR-Info Citroen, Ford, VW/pb): Gleich die erste Etappe der Rallye Deutschland durch die Weinberge der Mosel begann für Sébastien Loeb und Daniel Elena vielversprechend und erfolgreich. Auf ihrem Lieblingsstraßenbelag gingen die achtfachen Weltmeister bereits nach dem ersten Abschnitt in Führung. Traditionell verläuft die Strecke am ersten Tag der Rallye Deutschland entlang des Moselufers. Abgesehen von den ersten Kilometern der SS1 waren die Straßen, die sich durch die Weinanbauregion winden, trotz der Gewitter in der Nacht weitgehend trocken. Sébastien Loeb gewann alle drei Etappen am Morgen mit Bestzeiten und beendete bereits die erste Tageshälfte mit einer soliden Führung (+20,4 sec.) an der Spitze vor Verfolger Petter Solberg (Ford Fiesta RS WRC). Seine vielfach angereisten Fans freuten sich.
Unschlagbar im Regen und souverän auf den Wertungsprüfungen des Truppenübungsplatzes Baumholder bauten Sébastien Loeb und Daniel Elena am zweiten Tag der ADAC Rallye Deutschland ihre Führung weiter aus. Mit einem Vorsprung von 1:42 Minuten war der neunte Sieg für die achtfachen Weltmeister bereits in Sichtweite. Der Tag war insgesamt erfolgreich für das Citroën Total World Rally Team, da sich Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen auf den dritten Rang verbesserten.
Mit einem zweiten Platz bei der Rallye Deutschland sicherten sich Ford Fiesta-Werksfahrer Jari-Matti Latvala und Copilot Miikka Anttila das bislang beste Ergebnis ihrer Karriere bei einem Asphalt-Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Mit dem rund 300 PS starken Fiesta RS WRC fuhren sie trotz schwieriger Bedingungen ihr bestes Saisonergebnis seit dem Schweden-Sieg im Februar ein. Teamkollege Petter Solberg und Beifahrer Chris Patterson kamen auf Rang elf ins Ziel. Der Norweger lag lange Zeit auf dem zweiten Platz. Am Samstagmorgen jedoch touchierte er mit dem Heck seines Turbo-Allradlers unglücklich einen Felsen und beschädigte dabei die Radaufhängung.
Solberg griff auf der Sonntags-Etappe erneut ins Geschehen ein und sicherte dem Ford World Rally Team trotz der reglementbedingten Zeitstrafe noch wichtige Punkte im Kampf um den Hersteller-Titel.
Der neunte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft rund um Trier war von schnellen, anspruchsvollen Wertungsprüfungen (WP) und wechselhaften Witterungsbedingungen geprägt. Wellige und enge Wege durch die Weinberge entlang der Mosel wechselten sich mit den rauen und extrem anspruchsvollen Betonpisten auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ab. Damit kam insbesondere der Reifenstrategie für die insgesamt 15 WP () eine entscheidende Bedeutung zu.
Der Franzose Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia sicherten sich bei der ADAC Rallye Deutschland den sechsten Gesamtrang und damit das beste Ergebnis eines Super-2000-Fahrzeugs in der WRC-Geschichte. Ihre Teamkollegen Andrea Mikkelsen und Ola Fløene schafften im Škoda Fabia S2000 mit Platz sieben ebenfalls den Sprung in die Top Ten. In der abschließenden „Power-Stage“ belegte das norwegische Duo den dritten Platz und sicherte
sich als erstes Super-2000-Fahrzeug einen Zusatzpunkt. Pech hatte der deutsche Volkswagen Junior Sepp Wiegand mit dem erfahrenen Co-Piloten Timo Gottschalk (Dakar-Sieger 2011 mit Driver Nasser Al-Attiyah), der auf Rang elf liegend beim Heimspiel wegen eines Aufhängungsschadens aufgeben musste. Nasser Al-Attiyah ist zurück in seiner Pflicht als Teilnehmer der FIA World Rally Championship in Deutschland, wobei er immer noch auf seinem Hoch durch die Bronzemedallie bei den olympischen Spielen 2012 in London im Tontaubenschiessen in der Disziplin Skeet ist. Ab 2013 plant Volkswagen werksseitig mit den Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft zu starten.
Im Show-Programm zum WM-Lauf Rallye Deutschland startete der 7-fache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle (Görlitz/Köln). Auf ausgewählten Wertungsprüfungen – so der Super-Spezial „Circus Maximus“ – pilotierte Kahle einen Škoda 130 RS aus dem Jahr 1977.
Foto (9): P. Bohne
Nachsatz: Während ich am Donnerstag noch auf der Anreise nach Trier war, überschatte ein schwerer Unfall den Shakedown zur WRC Rallye Deutschland. Der peruanische WRC-Pilot Nicolas Fuchs (Subaru Impreza) verlor die Kontrolle über sein Auto und fuhr gegen einen Bordstein. Bei dieser Kantsteinberührung löste sich ein Rad und flog in die Zuschauermenge.
Folge: Ein Schwerverletzter – inzwischen auf dem Weg der Besserung – und drei weitere Zuschauer verletzt. Alle vier Personen befanden sich in einem offiziell aus gewiesenem Zuschauerbereich.
Ergebnis (inoffiziell):
1. S. Loeb Citroen 3:41:52.0 h, 2. J. Latvala Ford +2:31.3 min., 3. M. Hirvonen Citroen +3:24.3 min., 4. M. Ostberg Ford +9:10.4 min., 5. C. Atkinson Citroen +9:50.5 min., 6. S. Ogier Skoda S2000 +12:22.5 min., 7. A. Mikkelsen Skoda S2000 +12:50.1 min., 8. N. Al-Attiyah Citroen +14:16.9 min., 9. D. Sordo Mini +15:20.1 min., 10. M. Arzeno Peugeot +21:06.6 min.